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In Wien ging es weiter aufwärts

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt ist nach wie vor durch Optimismus geprägt, wenngleich der Start in die letzte Börsenwoche missglückte. Bei nur sehr dünnen Umsätzen verlor der ATX an den ersten beiden Tagen gleich 1,6% und rutschte dabei deutlich unter die 1.200-Punkte-Marke. Wie sich später herausstellte, war es aber nur ein vorübergehender Schwächeanfall.


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Nach der matten Vorstellung in der ersten Wochenhälfte ist in der Folge richtiggehend Leben in den Markt gekommen. Als Zugpferde erwiesen sich dabei OMV und BETandWIN.com.

Am Donnerstag und Freitag Vormittag war zumindest vorübergehend sogar eine gewisse Euphorie zu erkennen. Bei sehr lebhaften Umsätzen übersprang der ATX mit viel Schwung wieder die psychologisch wichtige Marke von 1.200 Punkten.

Der Elan hat sich bis Freitag Mittag gehalten, wobei der ATX mit 1.229,54 Zählern sogar ein neues Life time high in diesem Jahr erreichte. Zu diesem Zeitpunkt lag der ATX um 1,4% über dem Vorwochenschluß und um 3% über dem Tiefstand der Berichtswoche.

Nach dem Höhenflug korrigierte der ATX am Freitag Nachmittag um etwa sieben Punkte, blieb aber mit 1.222,11 Punkten (+0,75%) noch immer deutlich über dem Schlußwert der Vorwoche.

Im internationalen Börsenkonzert hat sich der heimische Aktienmarkt recht gut geschlagen. Mit seiner Wochenperformance lag er im guten Mittelfeld. Der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI erhöhte sich um rund ein halbes Prozent auf 495,81 Zähler.

Demgegenüber ist der ViDX für die in Wien notierten wachstums- und technologieorientierten Aktien um knapp 0,5% auf 916,60 Punkte zurückgegangen. Verantwortlich dafür war in erster Linie der anhaltende Abwärtstrend bei Libro. Sehr schwach waren aber auch UIAG und Performance AG. Auch die Indexschwergewichte Telekom Austria und Palfinger lagen im negativen Bereich. Der kräftige Anstieg bei BETandWIN.com und bei CyberTron konnte den allgemeinen Rückgang des ViDX nur etwas mildern.

Im ATX-Markt verzeichneten BETandWIN.com mit plus 18,7% den stärksten Kursanstieg, gefolgt von OMV mit einer Erhöhung um 12,3%. Seit der Präsentation der Quartalszahlen hat sich OMV zum absoluten Liebkind der Investoren gemausert. Optimistische Einschätzungen von Analysten und ein dieser Tage bekanntgegebener weiterer, signifikanter Ölfund in Libyen haben die Stimmung um OMV noch weiter angeheizt.

BETandWIN.com profitierten bei hohen Umsätzen von einer geänderten Marktmeinung und der starken Unterbewertung. Sehr freundlich präsentierten sich in der vergangenen Woche auch CyberTron, VA Stahl und VA Tech. Neuerlich kräftig abgesackt sind Libro mit minus 17,5%. Stärker nachgegeben haben weiters Verbund (-6,5%), Flughafen Wien (-5,5%) und EVN (-4%).

Im B-Markt war das Kursbild ziemlich ausgeglichen. Agrana konnten nach Bekanntgabe der ausgezeichneten vorläufigen Ergebnisse 2000/01 um 5,7% zulegen. Freundlicher waren auch Euromarketing (+3%), Wiener Städtische (+2,9%), bauMax (+2,5%) und BlueBull (+2,3%).

Demgegenüber schwächten sich UIAG um 11% und Performance AG um 8% ab. HypoVereinsbank verlor 5,6% und Jenbacher 3,9%.

Bei den im C-Markt gelisteten Small Caps konnten sich NÖM um rund 20% verbessern. Stärker angezogen haben weiters Lauda Air Stamm (+9,4%), Darbo (+6,8%) und UBM Real Stamm (+6,6%).Auf der Seite der Verlierer standen vor allem Stadlauer (-12,5%), Lambacher (-11,6%) und Manner (-9,1%). Um rund 5% tiefer notierten ATB und Meinl International.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"