Immer mehr Kunden der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) machen ihre Geschäfte außerhalb des Bundeslandes ober der Enns. Für ihre Hausbank kein Problem: Mit Electronic banking bleibt man | immer in Verbindung. Oder man bietet den Firmenkunden Beratung vor Ort.
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Filialen außerhalb von Oberösterreich zu errichten sei allerdings nicht geplant, betonte der Generaldirektor des Instituts, Ludwig Scharinger, am Samstag abend in einer Pressekonferenz in
Geinberg.
Am 22. April eröffnet die RLB OÖ in Wien das Raiffeisenhaus, wo der Kundschaft in Zukunft vor Ort Ansprechpartner in den Bereichen Leasing, Vermögensverwaltung, Versicherung und Immobilien beratend
zur Verfügung stehen werden. "In Wien ist noch wahnsinnig viel Platz für Raiffeisen", so Scharinger. Auch Oberitalien, Slowenien und Kroatien werden für die oberösterreichischen Firmen wichtige
Märkte, weshalb man intensive Kooperationsgespräche mit der Hypo Kärnten führe.
Geschäfte ganz anderer Art betreibt Scharinger neuerdings in Tschechien. In Budweis wurde eine Tochtergesellschaft namens Kvinta gegründet, mit dem Ziel, 37% der Anteile an zwei südböhmischen
Energieversorgern, die vor der Privatisierung stehen, zu erwerben und später weiterzuverkaufen. Es sei ihm ein großes Anliegen, daß die beiden Firmen nicht in die Hände der Muttergesellschaft des
Atomkraftwerks Temelin geraten, sagte Scharinger. Der Deal, der ein Volumen von etwas über 1 Mrd. Schilling umfaßt, paßt genau in die neue Invest-Banking-Strategie der RLB, die herkömmliche
Finanzierungen durch traditionelle Modelle ersetzen soll.
Steigende Erträge
aus Beteiligungen
Angesichts der sinkenden Zinsspanne wolle sich die RLB OÖ ihre Erträge "über alle anderen Geschäftsfelder" holen, insbesondere über die Beteiligungen. "Wir sind dabei nicht auf kurzfristiges
`Abcashen` aus, sondern legen Wert auf Nachhaltigkeit", betonte der Bankenchef. Betrugen 1997 die Beteiligungserträge noch 172 Mill. Schilling nach Steuern, sollen bis 2005 rund 480 Mill. Schilling
aus diesem Bereich lukriert werden. Die RLB OÖ hält derzeit direkt und indirekt Beteiligungen an 272 Gesellschaften, dazu kommen 33 Firmen, an die die Privatstiftung für die Standorterhaltung in
Oberösterreich Anteile hält. Die Umsätze der Beteiligungsunternehmen betrugen im vergangenen Jahr 23,7 Mrd. Schilling. Davon entfielen 3,2 Mrd. Schilling auf "Töchter", das seien jene Firmen, die die
RLB gestionierungsmäßig beinflussen könne, sagte Scharinger. Die Vivatis (die ehemalige AMF) und die Salinen AG gehörten nicht dazu.
Die Tochterunternehmen beschäftigten im Vorjahr 805 Mitarbeiter, die RLB kam auf knapp 500. Das Institut hat kürzlich bei der Bilanzsumme die 100-Mrd.-Schilling-Marke übersprungen, die Gruppe kommt
bereits auf 300 Mrd. Schilling.
15 Arbeitsgruppen beraten jetzt, wie die Beteiligung an der Hypo Salzburg · wie berichtet übernahm im Vorjahr die OÖ Hypo-Beteiligungs AG, hinter der die RLB OÖ steht, 50% minus eine Aktie · am
besten umgesetzt wird. Scharinger: "Wir werden mit Sicherheit den gleichen Standard, den wir in Linz haben, nach Salzburg bringen".