Das Geschehen am Wiener Aktienmarkt wird weiterhin von den Bullen bestimmt. Die logische Konsequenz daraus sind neue historische Höchststände bei Kursen und Indizes. Dank anhaltend starker Nachfrage nach österreichischen Papieren, vor allem von internationalen Investoren, ist noch kein Ende der Rally abzusehen.
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Wien hat sich in der ersten Märzwoche wieder deutlich besser entwickelt als die meisten europäischen Börsen. Unterstützt wurde der weitere Aufwärtstrend von meist guten Unternehmensergebnissen. Lediglich Austrian Airlines hat die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht erfüllen können.
Erfreuliche Unternehmenszahlen und höhere Dividenden
Erfreulich ist vor allem die Tatsache, dass die mehrheitlich guten Unternehmenszahlen den Aktionären auch in Form von Dividendenerhöhungen zugute kommen. Höhere Ausschüttungen kündigten in dieser Woche etwa Mayr-Melnhof, Andritz und BWT an. Die im Standard Market Auction notierte SW Umwelttechnik nimmt nach zwei Jahren Unterbrechung die Dividendenzahlung wieder auf. Zu Beginn der abgelaufenen Woche erhielt der österreichische Aktienmarkt erstmals nach längerer Unterbrechung mit dem Biotechnologie-Unternehmen Intercell wieder Zuwachs. Die Kursentwicklung war allerdings wenig berauschend. Das Plus der ersten Handelsstunden ging bald wieder verloren und die Aktie dümpelte knapp oberhalb des Emissionspreises von 5,50 Euro umher.
Weiterhin erfreulich hoch geblieben sind die Umsätze. Mit durchschnittlich mehr als 300 Millionen Euro wurden sogar die ohnehin hohen Tagesumsätze im Februar (durchschnittlich 256 Millionen Euro) übertroffen. Auch die Stückumsätze waren in der vergangenen Woche mit mehr als 11 Millionen Aktien pro Tag merklich höher als im Vormonat Februar (rund 9 Millionen Stück).
ATX setzt sich über der 2.700er-Marke fest
Der ATX katapultierte sich in dieser Woche erstmals über die Marke von 2.700 Punkten - womit so manche Analystenprognosen für das Jahresende schon jetzt übertroffen wurden. Der Leitindex schloss diese Woche mit 2.755,33 Punkten um 2,9% über der Vorwoche und damit nur knapp unter dem im Verlauf ereichten neuen Jahreshoch von 2.755,83 Zählern.
Auch der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt kletterte auf ein neues All-time-high von 1.042,75 Punkte, was im Wochenabstand ein Plus von 2,63% bedeutet.
Im Prime Market standen S&T weiterhin in der Gunst der Anleger und kletterten um 12,2% auf ein historisches Hoch. Brain Force ist zu neuem Leben erwacht und zog im Wochenabstand um 11,5% an. Deutlich fester notierten auch Constantia Packaging (+7,5%) und die beiden Indexschwergewichte Erste Bank (+6,5%) sowie BA-CA (+5,6%).
Die beiden Banken im Verein mit Telekom Austria (+3,3%) waren auch maßgebend für die anhaltende Bullenlaune. Sowohl Erste Bank als auch BA-CA werden von internationalen Analysten weiterhin zum Kauf empfohlen.
Mayr-Melnhof zog nach Bekanntgabe des neuen Rekordergebnisses und der kräftigen Dividendenerhöhung um 5,1% an und blieb nur knapp unter dem historischen Hoch von 137 Euro. Positiv entwickelten sich in der Berichtswoche auch Semperit (+4,1%), Unternehmens Invest (+3,4%) und OMV (+3,3%).
Bei Andritz, die ebenfalls ein neues Rekordergebnis meldete, scheint derzeit etwas die Luft draußen zu sein. Enttäuschend entwickelt sich weiterhin der Computerspiele-Entwickler JoWooD (-11,9%), der schon zum Penny-Stock verkommen ist. Seit Jahresbeginn verlor die Aktie bereits rund 44%. Bezeichnend für das Desaster bei JoWooD ist, dass die Raiffeisen Centrobank die Coverage eingestellt hat.
Neuerlich auf Talfahrt gingen auch Head (-5,7%), Austrian Airlines (-4,7%), Wolford (-3,6%) und Eybl International (-3,1%).
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"
ViDX-Barometer
Der Vienna Dynamic Index beinhaltet derzeit 10 an der Wiener Börse notierte wachstums- und technologieorientierte Werte.
S & T + 12,2%
Brain Force + 11,5%
Semperit + 4,1%
JoWooD - 11,9%
Palfinger - 2,5%
AvW Stamm - 1,0%