Nach Anschlag Luxushotels in Bombay wieder geöffnet. | Neu Delhi. Die Atommächten Pakistan und Indien sind weiter auf gefährlichem Konfrontationskurs. Indien erklärte am Montag, es halte sich nach den Terroranschlägen in Bombay (Mumbai) "alle Optionen" gegen Pakistan offen. "Militante Gruppen in Pakistan sind die größte Gefahr für die Sicherheit und den Frieden in der ganzen Welt", warnte Außenminister Pranab Mukherjee. Die internationale Gemeinschaft übe nicht genug Druck auf Pakistan aus.
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Die Spannungen zwischen den beiden verfeindeten Nachbarn haben sich seit letztem Monat verschärft, als Terroristen in Bombay zwei Luxushotels, ein jüdisches Gemeindezentrum und den Hauptbahnhof angriffen und dabei fast 200 Menschen töteten. Indien, die USA und andere Länder sehen die Drahtzieher in Pakistan. Pakistan fordert jedoch mehr "Beweise" dafür. Indien ist aufgebracht, nachdem Pakistans Präsident Asif Ali Zardari in einem BBC-Interview insistierte, es gebe keine konkreten Hinweise für eine Verbindung der Bombay-Terroristen nach Pakistan. Allerdings hat sich in Pakistan der Vater des einzigen überlebenden Terroristen bereits zu Wort gemeldet.
Taktik der militärischenNadelstiche
Indien überlege "chirurgische Schläge" gegen Terrornester in Pakistan, erklärte der private Analyse-Dienst für Geheimdienste, Stratfor. "Wenn Islamabad die Extremisten nicht im Zaum hält, wird Indien nur eine einseitiges Vorgehen bleiben", hieß es in dem Bericht der Organisation. Mit einem Treffen von hochrangigen Verteidigungsexperten in Neu Delhi am Wochenende unterstrich das Gandhi-Land seine Konfrontationsbereitschaft.
Trotz der scharfen Töne glaubt im Moment kaum einer an einen Krieg zwischen den beiden Erzrivalen. Militärexperten bezweifeln, dass Indien überhaupt in der Lage ist, gezielt Angriffe im Inneren Pakistans zu führen, wie es die USA laufend tun. Auch die USA sind strikt gegen einen neuen bewaffneten Konflikt zwischen den Nachbarn, weil dieser ihre Position im Afghanistan-Krieg schwächen würde, wo sie die Hilfe der pakistanischen Armee brauchen.
Im Sommer sollen bis zu 30.000 US-Soldaten an den Hindukusch verlegt werden. Dennoch will Indien den Druck auf den Nachbarn erhöhen. Es sagte die Cricket-Tour seines Nationalteams in Pakistan für 2009 ab. Auch Delegationsreisen und Messeteilnahmen zwischen Indien und Pakistan wurden gestoppt.
Strandparties in Goa zur Sicherheit abgesagt
Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen öffneten am Sonntag in Bombay das Taj Mahal- und das Oberoi-Hotel ihre Türen wieder für Gäste. In den beiden Luxusherbergen hatten sich die Terroristen über 60 Stunden lang verschanzt. Mit hinduistischen, christlichen, muslimischen, jüdischen und buddhistischen Gebeten gedachten Gäste und Hotel-Angestellte der Opfer. Nach Informationen der Hotels liegt die Stornierungsrate nach den Anschlägen bei 30 bis 35 Prozent. In Goa, das zwischen Weihnachten und Neujahr ein beliebtes Urlaubsziel ist, wurden aus Sicherheitsgründen alle Strandparties abgesagt.