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Nach einem sehr guten Jahr 2000 wird das Wachstum der österreichischen Industrie heuer weniger stark ausfallen.
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Die jüngste Konjunkturumfrage unter den Fachverbänden der Industrie ist zurückhaltender als zuvor ausgefallen, sagte der Syndikus der Sektion Industrie, Joachim Lamel, gestern in einer Pressekonferenz.
Schwächere Investitionsnachfrage, nachlassender Export sowie eine gedämpfte Binnennachfrage bremsen heuer das Wachstum, begründete Lamel. Im vergangenen Jahr legte die Industrieproduktion gemessen am Nettoproduktionswert um 6,5% zu. Für heuer wird mit einer Wachstumsrate von 4,5% gerechnet. Der Beschäftigtenstand werde wahrscheinlich unverändert bleiben.
Von 20 befragten Fachverbänden berichten 10 über steigende, 8 über gleichbleibende und 2 über sinkende Auftragseingänge. Positiv äußerten sich unter anderem die Sparten Bergwerke und Eisen- und Stahlerzeugung, Papierverarbeitung, Lederverarbeitung sowie Gießereien. Auf eine rückläufige Auftragssituation verwiesen Stein- und keramische Industrie und Papiererzeugung. 14 Fachverbände meldeten eine steigende Produktionsentwicklung, 6 gleichbleibende Tendenz, über sinkende Produktion berichtete keiner.
Entscheidend werde die Entwicklung der US-Wirtschaft sein. Hier sei ein Wachstum von 2,3% nach 5% zu erwarten. In der EU sei mit einer Dämpfung von 3,3% auf 2,8% zu rechnen. Derzeit lasse sich noch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob eine konjunkturelle Eintrübung vor der Tür steht, betonte Werner Clement, Vorstand des Industriewissenschaftlichen Instituts.