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Keine weiteren Verflachungstendenzen sieht Erhard Fürst, Bereichsleiter Industriepolitik in der Industriellenvereinigung (IV) für die heimische Industriekonjunktur. Es sei jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich die internationalen Abschwächungstendenzen auch hierzulande bemerkbar machten.
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Die von der IV regelmäßig durchgeführte Konjunkturumfrage bei 504 Betrieben ergab ein durchwegs positives Bild. 58% der Unternehmen bewerten die gegenwärtige Geschäftslage als positiv, der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Antworten erhöhte sich gegenüber dem Quartal davor sogar von 50 auf 52. Der IV-Konjunkturbarometer, das ist das Mittel aus der derzeitigen und der zukünftigen Einschätzung, lag im vierten Quartal bei 26% (nach 25,5%).
Leicht verschlechtert (Saldo: 41 nach 46) hat sich die Beurteilung des Auftragsbestandes. 7% schätzen ihre Auftragslage für als zu niedrig ein, 48% beurteilen sie als gut. Die Exportauftragslage bewerten 52% der Unternehmen positiv. Auch für das laufende Quartal sei mit ähnlich guten Werten zu rechnen, so Fürst. Inwiefern sich eine Konjunkturabflachung in Österreich bemerkbar machen wird, werde maßgeblich von der Entwicklung der US-Wirtschaft abhängen.
Im Branchenvergleich zeigten sich vor allem die Bekleidungs- sowie Eisen- und Metallwarenindustrie positiv. Ein negativer Saldo ergab sich nur im Bereich Säge und Papier.
Bei der Beschäftigung sei heuer ein leichtes Minus zu erwarten, nachdem 2000 ein Plus von 0,25% verzeichnet wurde. Die Produktivität habe sich im vergangenen Jahr weiter verbessert, Österreich könne damit mit europäischen Spitzenreitern wie Deutschland mithalten, sagte IV-Generalsekretär Lorenz Fritz.
Erfreut zeigten sich Fritz und Fürst über die im Reformdialog 3 festgelegten Ziele. Eine Erhöhung der Forschungsquote auf 2,5% sei allerdings nicht ausreichend, es sei dringend nötig, mehr Anreize für die Forschung in Österreich zu schaffen, betonte Fritz.