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Inflationsrate im August bei 2,2 Prozent

Von Stephanie Schüller

Wirtschaft

Preiserhöhungen bei Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Wohnen und Energie.


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Wien. Die Preise für Produkte des täglichen Gebrauches sind in Österreich im August wieder angestiegen. Die Inflationsrate betrug 2,2 Prozent, im Juli waren es 2,1 Prozent. Ausschlaggebend waren unter anderem deutliche Preiserhöhungen bei Treibstoffen. In diesem Bereich gab es einen Preisschub von 8,1 Prozent gegenüber August 2011.

Die stärkste Preisdynamik im Jahresabstand wies wieder die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" auf. Das ist vor allem auf die Preisanstiege in der Haushaltsenergie zurückzuführen. Diese verteuerte sich durchschnittlich um 4,5 Prozent. Besonders auffällig war die Preiserhöhung beim Heizöl (12,3 Prozent).

Der typische Wocheneinkauf ("Miniwarenkorb") verteuerte sich im August im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent. Der tägliche Einkauf ("Mikrowarenkorb") kostete letzten Monat 3,1 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Gestiegen sind die Preise für Gemüse, Fleisch und Fleischwaren, Brot und Getreideerzeugnisse, Molkereiprodukte und Eier. Obst wurde hingegen billiger.

Auch das Wohnen kommt den Österreichern und Österreicherinnen wieder teurer. Die Wohnungsmieten waren im August um 4,1 Prozent teurer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Instandhaltungskosten von Wohnungen stiegen um 2,1 Prozent.

Im Bereich "Verkehr" machten sich die gestiegenen Treibstoffpreise bemerkbar. Im Monatsabstand war diese Ausgabengruppe der Hauptpreistreiber. Auch das Fliegen wurde für die Reisenden um 6,4 Prozent teurer.

Laut Pensionistenverbands-Konsumentenschützer Harald Glatz müsste das aber alles nicht so sein: "Die Preise steigen, aber das wäre zu verhindern", meint er. Glatz fordert die Bundeswettbewerbsbehörde dazu auf, mit Preiskontrollen aktiv zu werden. "Die hohen Inflationsraten sind hausgemacht - wir zahlen in Österreich zu viel in den Supermärkten und für Energie", war die Reaktion von Glatz nach Bekanntgabe der August-Inflationsrate von 2,2 Prozent. Auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sei gefordert, bei den Energiepreisen einzuschreiten, sagt Glatz.

Laut einem aktuellen Vergleichstest der Arbeiterkammer im August 2012 ist Wien um 17,7 Prozent teurer als Berlin. Ein Warenkorb mit 40 Lebensmitteln wurde hierbei verglichen. "Dass es den Österreich-Aufschlag in den Supermärkten und Drogerien gibt, dafür gibt es erstens Beweise und zweitens wird er von Geschäftsführern mittlerweile offen zugegeben", meint Glatz.

Beim Verbraucherpreisindex liegt Österreich mit 2,3 Prozent etwas besgggser als Eurozone (2,6) und EU-27 (2,7).