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Informationsquellen über die EU

Von Waldemar Hummer

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Waldemar Hummer ist Universitätsprofessor für Europa- und Völkerrecht an der Universität Innsbruck. Foto: privat

Im Nachhang zu den Wahlen zum Europäischen Parlament wurde einmal mehr festgestellt, was für ein enormes Informationsdefizit über die EU in Österreich herrscht.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Europaskepsis und die damit verbundene Ablehnung der Weiterentwicklung der EU auf der Basis des Vertrages von Lissabon hat in Österreich erschreckende Ausmaße angenommen.

Den Qualitätszeitungen des Landes gelingt es bedauerlicherweise nicht, die einseitige Medienhetze eines Boulevardblattes gegen die EU zu konterkarieren. Da auch die sonstigen Informationsbemühungen der öffentlichen Hand, der Sozialpartner und anderer Stellen mehr offensichtlich zu kurz greifen, ist es Zeit, dass der Österreicher diese für seine eigene Zukunft so vitale Informationsbeschaffung selbst in die Hand nimmt.

Als Ordinarius an einer österreichischen Universität stehen mir dafür selbstredend nicht die nötigen Ressourcen zur Verfügung, um die politisch interessierte österreichische Öffentlichkeit entsprechend zu informieren. Das, was ich in diesem Zusammenhang aber tun kann, ist die Offenlegung der Quellen, aus denen jeder Österreicher selbst die entsprechende Information beziehen kann.

Ich fordere daher alle mit politischer Bildung in Österreich befassten Stellen auf, ihre jeweilige Klientel auf folgende Internetadressen hinzuweisen.

Eine ausgezeichnete Quelle für aktuelle, fachkundig sortierte und gut aufbereitete Informationen über die EU stellt der Newsletter politikportal.eu (newsletter@politikportal.eu) dar, der in Brüssel redigiert wird und dem seit 29. Mai 2009 eigene Europa-Nachrichten mit Fokus auf Österreich ( europapolitik.at ) beigefügt werden.

Kooperationspartner des politikportal.eu sind in Österreich die Wirtschaftskammer Österreich und die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik, Medienpartner sind Kurier.at und DW-World.de.

Presseurop.eu

Ende Mai 2009 kündigte das für die Kommunikation zuständige Mitglied der Europäischen Kommission, Margot Wallström, das Erscheinen des ersten mehrsprachigen Presseportals mit Schwerpunkt Europa - presseurop.eu (http://www.presseurop.eu/.) - an. Dieses wird unter der Leitung eines von "Courrier International" koordinierten unabhängigen Konsortiums (an dem "Internazionale" aus Italien, "Forum Polityka" aus Polen und "Courrier Internacional" aus Portugal beteiligt sind und das vom Europa-Magazin "Cafebabel" unterstützt wird) ausgewählte Presseartikel zu europäischen Themen in zehn verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch und Tschechisch) veröffentlichen.

In Zukunft soll dieser Dienst auch auf alle 23 Amtssprachen der EU ausgeweitet werden.

Laut Wallström stellt presseurop.eu, zusammen mit EuRaNet und EU TV Net (2010) den Beitrag der EU zur Entstehung und Entfaltung eines öffentlichen europäischen Raums für Kommunikation, Diskussion und Reflexion dar.

Presseurop.eu ist damit die erste Website mit mehrsprachigen Pressenachrichten zu europäischen Fragen. Ein Team von zehn Journalisten - sieben in Paris, je einer in Warschau, Lissabon und Rom - wertet in voller verlegerischer Freiheit täglich 250 Printmedien, darunter "Le Monde", "Le Figaro", "Financial Times", "The Economist", "Washington Post", "Corriere della Sera", "FAZ" etc. aus. Die Artikel aus Print- und Online-Medien werden durch Analysen, Kommentare und Illustrationen ergänzt. Zum interaktiven Teil gehören themenbezogene Foren, Online-Umfragen und die Möglichkeit, Kommentare zu veröffentlichten Artikeln zu verfassen.