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"Initiative Glaukom" betont die Bedeutung der Früherkennung

Von P. R. Lang

Wissen

Rechtzeitige Früherkennung und Behandlung können das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung und der damit einhergehenden Erblindung entscheidend eindämmen. Um sowohl die Bevölkerung als auch die Ärzte entsprechend zu informieren und aufzuklären, wurde die "Initiative Glaukom" ins Leben gerufen. Das Glaukom ist eine spezifisch verlaufende Erkrankung des Sehnervs. Typisch für das Glaukom sind Ausfälle bzw. die ständige Verkleinerung des Gesichtsfeldes, die unbehandelt in letzter Konsequenz zur Erblindung führt.


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Weltweit stellt das Glaukom eine der häufigsten Erblindungsursachen dar. Schätzungen zufolge muss global jährlich mit über sechs Millionen Glaukomblinden gerechnet werden. In Österreich gibt es 80.000 Glaukomkranke und über 3.000 Glaukomblinde.

Durch die starke Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Berufsfähigkeit der Patienten zieht das Glaukom enorme sozioökonomische Kosten nach sich. In den USA allein gehen durch das Glaukom 1,9 Mrd. Schilling an produktiver Arbeitskraft verloren. Mit Hilfe der Augendruckmessung und der Pupillenmorphologie kann das Glaukom aufgedeckt werden. Diesen Vorsorgeuntersuchungen sollten sich insbesondere die Risikogruppen regelmäßig unterziehen: Alter über 40 Jahre, Familienanamnese, starke Kurzsichtigkeit, Gefäßerkrankungen einschließlich Diabetes.

Wünschenswert wäre, wenn jeder Patient, der nach seinem 40. Lebensjahr für die erste Lesebrille einen Augenarzt aufsucht, gleichzeitig auf Glaukom untersucht werden würde. Da nicht zuletzt das mangelnde Bewusstsein der Öffentlichkeit eine der größten Herausforderungen in der Behandlung des Glaukoms darstellt, wurde die Initiative für gesunde Augen ins Leben gerufen.

Das Ziel der Initiative wird es nicht zuletzt sein, sowohl die Patienten als auch die praktischen Ärzte auf die Notwendigkeit einer umfassenden Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt aufmerksam zu machen. Nur durch die frühzeitige Erkennung kann das weitere Fortschreiten dieser Sehnervenerkrankung verhindert werden. Der Aufruf zur regelmäßigen Messung des Augendrucks und zur Überprüfung des Gesichtsfeldes wird in Zukunft eine der Bestrebungen der Aktion für gesunde Augen sein.

Wichtig wird sein, Österreichs Ärzte für Allgemeinmedizin schriftlich über die Bedeutung des Glaukoms und die Relevanz der Früherkennung bzw. die Überweisung zum Facharzt für Augenheilkunde zu informieren. Behandelt werden kann das Glaukom zunächst mit Augentropfen, entsprechenden Medikamenten oder einer drucksenkenden Operation bzw. Laserbehandlung. Entscheidend ist auf jeden Fall, dass die Erkrankung in einem frühen Stadium erkannt und behandelt wird.

Die Diagnose Glaukom wird vom Augenfacharzt durch sorgfältige Untersuchung des Sehnervenkopfes am Augenhintergrund gestellt. Am Sehnervenkopf ist ein Verlust von Nervengewebe zu erkennen, der zur typischen Aushöhlung führt. Die endgültige Bestätigung der Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Gesichtsfeldausfällen.

Da auch ein gesunder Sehnervenkopf eine gewisse Aushöhlung aufweisen darf, gibt es auch Grenzfälle, die bei Verdacht Glaukom diagnostiziert, obwohl das Gesichtsfeld normal ist. In solchen Fällen kann eventuell eine objektive Vermessung der Nervenfaserschicht bzw. eine dreidimensionale Vermessung des Sehnervenkopfes nützlich sein.