Elektronikbranche wächst weiter. | Rückgang bei Elektrogroßgeräten. | Wien. Die Branchenvertreter sind guter Dinge. Trotz der sinkenden Preise durch No-Name-Produkte aus Fernost, der Elektroaltgeräte-Verordnung und dem verhaltenen Konsum im ersten Halbjahr 2005, ist die Elektro- und Elektronikindustrie weiter im Aufwind, hieß es am Donnerstag vor Journalisten.
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Der österreichische Markt für Unterhaltungselektronik wird um 7% auf 750 bis 800 Mio. Euro wachsen. Der Markt für Elektro-Kleingeräte wird 2005 hingegen um 2% auf 265 Mio. Euro zulegen. Nur bei "weißer Ware" (Kühlschränke usw.) gaben die Österreicher um 4% weniger aus als im Vorjahr.
Franz Schlechta, Sprecher der Haushaltsgerätebranche, sieht die Gründe dafür in der, verglichen mit Trendprodukten wie Flat-TV oder DVD-Rekordern, weniger spektakulären und schnelllebigen Technologie.
Im Bereich der Unterhaltungselektronik dagegen kompensieren neue Entwicklungen die Umsatzrückgänge, erklärte Wolfgang Palfy, Sprecher der Branche, das stetige Wachstum in seinem Segment. So wurden im ersten Halbjahr 300% mehr Flat-TVs verkauft als im Vergleichszeitraum 2004, während veraltete Röhrenbildschirme jährlich 30% verlieren.
Haushalte steigen auf digitales Fernsehen um
Auch digitales Satelliten-Fernsehen boomt. Walter Diengsleder, Sprecher des Sat-Forum (künftig Digital Video Broadcasting Forum) prognostiziert, dass "Ende 2005 rund 700.000 Haushalte auf digitales Sat-Fernsehen zugreifen" werden.
Doch nicht nur technologische Errungenschaften treiben das Wachstum, auch gesellschaftliche Trends kommen der Branche entgegen. 153.000 Haushalte wurden im Jahr 2004 laut Statistik Austria neu gegründet, der Trend zu Zwei-Familien-Haushalten und zum Single-Leben steigt und mit ihm die Zahl der Elektrogeräte.
Insgesamt ist die Branche 1,7 bis 1,8 Mrd. Euro schwer. 30 Mio. Euro, das sind 2%, wird allerdings die im August erlassene Elektroaltgeräteverordnung kosten, schätzt Schlechta. Zusammen mit den hohen Energiepreisen scheint eine Preiserhöhung, so Schlechta, unvermeidlich.