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Innovationslabor für Politik in Österreich

Von Thomas Seifert

Politik
Ideen im Fahrradkeller: Workshopatmosphäre an der Donau.
© L. Puiu

Das Forum Alpbach will mit der Veranstaltungsreihe "Re:think Austria" mehr politische Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg fördern.


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Schlögen. Wenn Jungparlamentarier über die Parteigrenzen hinweg, Ökonomen und Ökologen, Bildungsexperten und Seniorenaktivisten, Jungunternehmer und Kulturschaffende im Fahrradkeller eines Hotels an der Donauschlinge in Schlögen gemeinsam neue Ideen entwickeln, dann ist das kein üblicher Workshop, sondern "Re:think Austria". Thema war die gesellschaftspolitische Großbaustelle "Generationengerechtigkeit", die Diskussionen reichten von Arbeitswelt über den Generationenvertrag bis zum Jugend-Wahlrecht und der Klimapolitik.

Dieses "Innovationslabor", das vom Europäischen Forum Alpbach heuer bereits zum dritten Mal veranstaltet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, den "politischen Reformdialog in Österreich zu fördern", wie der Präsident des Forums, Franz Fischler, sagt. Bei der diesjährigen Veranstaltung sollten sich die Teilnehmer möglichst unvoreingenommen auf das Thema einlassen. Die Politikberater von Kovar & Partners liefern das intellektuelle Unterfutter für die Debatten, das Consultingunternehmen freims versucht, die Gruppe mit innovativen Workshop-Zugängen aufzumischen.

Zukunftsangst-Deponie

Bei "Re:think Austria" geht es neben der Wissensvermittlung und dem Networking auch darum, gemeinsam konkrete Projekte zu entwickeln. Die Ideen reichten dieses Jahr von Störungsmeldungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln im Radio über ein Kindergarten- beziehungsweise Altersheim-Projekt bis hin zur Kunstaktion einer Angstdeponie. Nach dieser Idee sollen an öffentlichen Orten Papiertuch-Dispenser und Angst-Deponie-Boxen aufgestellt werden, wo sich Passanten ihre Zukunftsangst einfach vom Körper wischen und die gebrauchten Papiertücher dann in die Zukunftsangst-Deponiebox werfen können. Beim Einwurf soll dann ein erleichterter Seufzer ertönen.

2014 widmete sich "Re:think Austria" der Zukunft des Parlamentarismus, 2013 ging es um (Eigen-)Verantwortung in der Politik.