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Der Bundesrat will die Zukunft des Standortes Österreich aktiv mitgestalten - mit Einbindung so vieler Bürger wie möglich.
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Digital, elektronisch, computergesteuert, automatisch. Diese Bezeichnungen werden uns im zukünftigen Arbeits-, Wirtschafts- und Privatleben immer häufiger begleiten. Der Präsident des Verbandes der Zeitungsherausgeber, Thomas Kralinger, sprach kürzlich von einem digitalen Tsunami, der die Medienlandschaft zerstöre.
Ja, es stimmt, der digitale Wandel kommt ganz von selbst. Als Verantwortliche in Wirtschaft, Bildung, Forschung, Politik und Gesellschaft haben wir ein Ziel: Wir wollen dabei für den Standort Österreich das Beste herausholen. Klar, dass eine optimale Anbindung aller Regionen an das ultraschnelle Breitband ein Grundrecht ist.
Es geht mir aber um viel mehr: Viele österreichische Software-Betriebe beweisen es schon eindrucksvoll: Erst kürzlich besuchte ich das Unternehmen MIC mit Geschäftsführer Alfred Hiebl in Linz. Es hat soeben nicht nur die gesamte Logistik- und Zoll-Software für den Automobilproduzenten General Motors in Detroit für 24 Niederlassungen auf fünf Kontinenten entwickelt, sondern auch das Rechenzentrum neu gestaltet. Es wird auch von Linz aus betrieben. MIC sucht 60 zusätzliche Mitarbeiter. Ein klarer Beweis, dass wir es können.
So verstehe ich die Rolle Österreichs im digitalen Zeitalter: vom Land der rauchenden Schlote zum Land der rauchenden Köpfe. Bruno Buchberger, Gründer des RISC, Softwarepark Hagenberg in OÖ, formulierte es in einem Vortrag auf Einladung des Bundesrates am 22. Juli so: "Österreich soll und kann an der Spitze der Mathematik und IT-Forschung, der IT-Ausbildung, der IT-Entwicklung und des IT-Business stehen! Kurz gesagt: Österreich braucht eine Politik für das Produzieren von IT-Lösungen."
Wie geht das? Beispielsweise mit flexibleren Arbeitszeiten und einem attraktiven, jugendlichen und internationalen Lifestyle rund um die akademischen Einrichtungen. Die Initiative "Linz 20.000" läuft bereits an. Jetzt wollen wir mit einer Aktion des Bundesrates dieses Zukunftsthema gezielt, geplant und gewollt in einem gemeinsamen demokratischen Prozess mit den Betrieben, Experten und Politikern aufbereiten.
Ziel ist es, aus der Perspektive der Verantwortung vorausschauend zu untersuchen, welche Maßnahmen in Arbeitswelt, Wirtschaft, Bildung und Demokratie notwendig sind, um die Chancen für Österreich zu optimieren und etwaige Risiken zu minimieren. Dazu hat der Bundesrat - fraktionsübergreifend - einen Prozess eingeleitet:
Offene Diskussion auf der Online-Plattform www.besserentscheiden.at bis 25. Oktober.
Alle Stellungnahmen bilden das Grünbuch für die Beratungen.
Enquete des Bundesrates mit dem Titel "Digitaler Wandel und Politik" am 18. November.
Am 3. Dezember diskutiert der EU-Kommissar für die Digitale Agenda, Günther Oettinger, mit Mitgliedern des Bundesrates und des Europa-Parlaments.
Anschließend definieren wir gemeinsam in einem Antrag an die Bundesregierung die Handlungsfelder zur digitalen Politik in Österreich. Machen Sie mit bei diesem spannenden und demokratischen Prozess! Es geht um Wachstum, Beschäftigung und soziale Sicherheit, also um Österreichs Zukunft!