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Innovative Auftraggeber vor den Vorhang

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Für Projekte wie ein digitales Zutrittssystem zu Proberäumen in der Universität Mozarteum Salzburg wurden öffentliche Beschaffer prämiert.


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Wien. Die Studenten der Universität Mozarteum Salzburg können Proberäume zum Üben nutzen - bisher wurden diese mit einem Schlüssel abgesperrt. Verlor jemand den Schlüssel, musste das Schloss ausgetauscht werden - das war nicht nur für die Betroffenen ärgerlich, die den Raum einige Zeit nicht nutzen konnten. Es verursachte auch Kosten für die öffentliche Hand. Mit einem digitalen Zutrittssystem am Hauptstandort Mirabellplatz 1 sollen die Räume effizienter genutzt werden: Studenten sollen bald Räume via Internet und Smartphone buchen können, lange Wartezeiten soll es damit nicht mehr geben.

Die Uni Mozarteum Salzburg ist einer von fünf Gewinnern beim Projektwettbewerb, der im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und des Verkehrsministeriums (BMVIT) durch die Servicestelle IÖB (Innovationsfördernde Öffentliche Beschaffung) in der Bundesbeschaffungsgesellschaft ausgerichtet wurde. "Ziel ist, öffentliche Beschaffer dabei zu unterstützen, innovative Produkte zu kaufen", sagt Andreas Zacharasiewicz vom BMVIT. Zu den Kriterien zählten Innovation, Einsparung für die Verwaltung und gesellschaftlicher Nutzen.

"Referenzmärkte entstehen"

Manche Produkte werden erstmals beschafft, die prämierten Projekte müssen bis Mitte 2015 starten. Dafür erhalten die Preisträger Unterstützungsleistungen im Wert von insgesamt 80.000 Euro. Mit den Innovationen entstehen laut Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner "Referenzmärkte für die neuen Produkte, Verfahren und Dienstleistungen österreichischer Unternehmen".

Zu den Gewinnern zählen auch die Leopold Franzens Universität Innsbruck und die MedUni Innsbruck, die ein internes digitales Messsystem für Energie- und Wasserverbrauch beschaffen wollen. Das System zeigt in Echtzeit den Verbrauch an und soll mindestens 45.000 Euro pro Jahr einsparen. Läuft etwa ein Wasserhahn, wird der Gebäudeverantwortliche per SMS informiert. Mit ihrem elektronischen Beschilderungssystem überzeugte die FH Joanneum aus der Steiermark. Die elektronischen Displays sollen anzeigen, welche Lehrveranstaltung gerade stattfindet.

Mit interaktiven Infovitrinen will der prämierte Umweltverband in Vorarlberg zum Umstieg auf Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel animieren. Auf den Vitrinen wird der Standort sowie der Anschluss an Öffis angezeigt.

Ihren Raum- und Energiebedarf senken möchte der Gewinner Volkshilfe Wien. Das soll mit einem Softwaresystem gelingen, das die Raumnutzung elektronisch sichtbar macht. 2015 ist ein ähnlicher Wettbewerb geplant.