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Ins Ausland einischaun

Von Reinhold Aumaier

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Aller guten Dinge sind stets drei. Auch was die Gründe betrifft, sich Reisefeuilletons aus diverser Herren Länder anzuschauen: erstens, weil man immer schon einmal dorthin wollte und Vorinformationen meist den letzten Schubser gibt. Zweitens, weil man schon dort war und gern Rückschau hält - durch andere Augen. Zu guter Letzt, weil man weiß, dort ohne größere Not niemals hin zu wollen, da man spürt, ebendort nix verloren zu haben.

Früher hieß diese Art zu reisen "mit dem Finger auf der Landkartn . . . heute: per Knopfdruck mittels TV um die Welt. Wir genehmigten uns am Mittwoch via Südwest-Kanal einen Abstecher nach Taiwan. Allein der Titel dieser zur besten Sendezeit ausgestrahlten Reihe verführt: "Länder - Menschen - Abenteuer". Das klingt so schön vieldeutig und verführerisch; gewissermaßen altmodisch wie "Artisten, Tiere, Attraktionen". Ist man für derart sinnbetörenden Wörterklang empfänglich, dann lässt man sich leicht gefangen nehmen.

Alsdann - ein ziemlich unbekanntes fernes Land in aufgeschnappten Stichworten: Vulkaninsel. Ein Land, der Kontraste, in dem Hochmodernes und Altüberliefertes das Leben bestimmen. Made in Taiwan - ein Qualitätsbegriff. Tschiang Kai-schek. Heimat absoluter Spitzentees. Eine Million Motorroller zur Stoßzeit im Stadtgebiet von Taipeh. Mischreligion. Ein verzaubertes Gewässer mit dem wunderbaren Namen Sonne-und-Mond-See.

Wunderbar die seelenruhige, einen genau hinschauen lassende Filmaufbereitung durch die Dame von Buch und Regie: Anna Soehring. Auch wenn uns gebratene Haifischflossen und schamanistische Rituale eher fremd bleiben werden - wir freuen uns auf nächsten Mittwoch; dann gibt's Teil 2.