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Wer gerne ins Land einischaut, wird nicht selten auf Abgründe stoßen. Die reale Entsprechung zum Trugbild vom glücklichen Rosenzüchter heißt Nachbarschaftsstreit oder Familiendrama und ist mit einschlägigen Independent-Filmen fast genauso präzise dokumentiert wie durch das Unglücksformat "Heute in Österreich". Warum es mit der "Landesschau Baden-Württemberg" das süddeutsche Pendant ungleich besser schafft, auch das Positive ins Bild zu rücken, ist nicht bekannt. Vermutlich kann man es sich über den Umstand erklären, dass dem Schlechten, Bösen und vor allem dem Tod in Österreich schon immer ein sehr hoher Stellenwert zukommt.
Zwar wurde man am Dienstag mit gefährlichen Wauzis und illegalen Schlauchbootfahrern ebenso konfrontiert wie mit den Folgen des Chicagoer Getreidehandels für den badischen Breznesser. Beiträge über lebenslange Freundesrunden, eine international zum Höhenflug ansetzende Karlsruher Heli-Pilotin sowie die als Sommerlochstopfer missbrauchte (und entsprechend augenzwinkernd abmoderierte) Reportage über das Sommerloch bewiesen dann aber doch, dass es auch mit dem gewissen Feelgood-Faktor geht.
Mit den "Kurzgeschichten" erzählt das Herzstück der Sendung übrigens meist mit Happy End versehene Lokalanekdoten wie jene vom in den Misthaufen gefallenen Jungmann im Wissen um den gemeinen Schelmenroman, ehe es mit einem Schwenk zum Hausfrauenfernsehen gemütlich zu Ende geht. Rosenzüchten ist anstrengend genug.