Zum Hauptinhalt springen

Insolventer Anlagenbauer Reschreiter will sich künftig auf Medizintechnik beschränken

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Rund 18,6 Millionen Euro entfallen auf unbesicherte Verbindlichkeiten gegenüber der Bank Austria.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Hallwang. Beim insolventen  Salzburger Anlagenbauer Reschreiter GmbH bleibt kein Stein auf dem anderen.

"Mit einem Interessenten wird über einen Asset-Deal verhandelt, der die Sparte Heizung-Klima-Lüftung übernehmen will", weiß Elisabeth Eppich vom KSV1870 in Salzburg. Der Käufer in spe soll nicht nur das Anlagevermögen, die Mietrechte, das Lager, die Einrichtung, sondern auch 47 der 49 Arbeitsplätze übernehmen. Der Interessent soll in Asien beheimatet sein. Reschreiter will künftig nur noch die Sparte Medizintechnik betreiben.

Der Asset-Deal soll bis Ende Oktober den Großteil der angebotenen Gläubigerquote einspielen. Insgesamt will das Unternehmen den Gläubigern 25 Prozent Quote zukommen lassen, eine Quote von 15 bis 20 Prozent soll allein durch den Teilverkauf abgedeckt werden.

Die Verbindlichkeiten werden derzeit mit rund 21,92 Millionen Euro beziffert, davon entfallen laut KSV1870 etwa 18,6 Millionen Euro auf unbesicherte Verbindlichkeiten gegenüber der UniCredit Bank Austria; rund 1,6 Millionen Euro schuldet Reschreiter seinen Lieferanten.

"Die Aktiva sollen beträchtlich sein", sagt Insolvenzexpertin Eppich. Die offenen Forderungen sind aber an die Bank Austria zediert.

Die Insolvenzursachen
"Rund 60 bis 70 Prozent des Umsatzes hat Reschreiter in den zwei Geschäftsbereichen Umwelt- und Medizintechnik erwirtschaftet", sagt Eppich. Diese Projektgeschäfte haben eine sehr lange Anlaufphase und sind immer wieder mit teilweise erheblichen Verzögerungen verbunden, die nicht im Wirkungsbereich der Schuldnerin liegen. Erhebliche Mittel für die Vorbereitungsarbeiten waren bereits eingesetzt und blockiert. Die im Jahr 2008 einsetzende weltweite Krise soll den Betrieb laut eigenen Angaben im Jahr 2010 schwer getroffen  haben. "Eine geringe Auftragslage und Holdpositionen bei bereits vergebenen Aufträgen waren zu verkraften", heißt es im Insolvenzantrag. Die Liquiditätssituation war seit Dezember 2010 sehr angespannt. In der Folge wurden laut Unternehmensangaben von der Hausbank alle Kredite kurzfristig fällig gestellt. Verhandlungen mit der Hausbank scheiterten. Es gelang auch nicht eine andere Bank als Finanzierungspartner zu finden.

Reschreiter war bisher in drei Geschäftssparten tätig: Im Bereich Heizung-, Klima- und Lüftungsbereich und Maschinenanlagen als Produzent von industriellen Schaltanlagen (CAD) bis hin zur Inbetriebnahme.

"Im Umwelt- und Industriebereich zumeist als indirekter Exporteur für namhafte international tätige Unternehmen, Sublieferant für den elektro-, mess- und regeltechnischen Lieferanteil für Wasseraufbereitungs- und Kläranlagen sowie industrieller Großanlagen", heißt es dazu vom KSV1870 in Salzburg. "In der Medizintechnik ist Reschreiter als medizintechnischer Ausrüster von Krankenhäusern, vorwiegend in China, tätig.