Gesellschaft bietet Gläubigern eine 20-Prozent-Quote an.
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Wien. Die Wirtschaftskrise hat der Bostelmann Elektrotechnik GmbH & Co KG einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Laut Jürgen Gebauer vom KSV1870 ist dem Insolvenzantrag ist zu entnehmen, dass "sich der Vermögensverfall unmittelbar auf die im Jahr 2008 beginnende Finanzkrise zurückführen lässt". Nach Angaben von Birgit Trieb vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) soll es in den vergangenen Jahren Verluste bei größeren Projekten gegeben haben. 93 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.
Laut dem Sanierungsplan, den Anwalt Richard Proksch für das Unternehmen eingebracht hat, soll die Co. KG insgesamt 4,6 Millionen Euro Schulden angehäuft haben, davon 2,388 Millionen Euro bei der Landeshypothekenbank Steiermark AG.
Die Pleiteursache
Ende 2008 ergatterte Bostelmann als Subunternehmer des Baukonzerns Porr AG einen 4,75 Millionen Euro beim Bau des Geriatrie Zentrums Leopoldstadt.
"Der Auftrag war kostenmäßig unterdeckt, aber musste schon aus dem Grund der Betriebsauslastung übernommen werden", heißt es im Sanierungsantrag. Der Betrieb wollte "durch weitere kleinere Aufträge die Deckungsbeiträge erwirtschaften". Doch im Frühsommer des Vorjahres soll sich "herauskristallisiert haben, dass der Auftraggeber Zusatzkosten nicht ersetzen wird". Es kam zu "erheblichen Projektverlusten". Derzeit werde aber noch über eine faire Abgeltung dieser Kosten verhandelt. Die Einzelkosten-Unterdeckung beträgt bisher 1,8 Millionen Euro. Weitere 700.000 Euro Verlust entstanden durch drei weitere Projekte.
Derzeit arbeitet Bostelmann am Projekt "Geriatrie Zentrum Simmering". "Allerdings wird der erwartete Gewinn aus diesem Projekt nicht ausreichen, um sämtliche anstehenden Zahlungen abzudecken", heißt es darin weiter,
In der Kasse hat Bostelmann rund 75.000 Euro, weitere 1,212 Millionen Euro an Einnahmen werden in den nächsten drei Monaten erwartet. Dem stehen aber Ausgaben in Höhe von 1,249 Millionen Euro gegenüber.
Die Bostelmann Elektrotechnik GmbH CO. KG will ihren 160 Gläubigern 20 Prozent Quote zahlen, davon fünf Prozent in bar. Insgesamt wird der Betrieb zumindest 1,03 Millionen Euro für die Quote samt den Verfahrenskosten aufbringen müssen.