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Insolventer Marktforscher Sora plant nachhaltige Sanierung

Von Kid Möchel

Wirtschaft
© www.sora.at

Rund 120.000 Euro dürften dafür aufzubringen sein.


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Wien. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Sora von Christoph Hofinger und Günther Orgis, bekannt als Wahlhochrechner im ORF-Fernsehen, will sich entschulden. Die Sora Ogris & Hofinger GmbH hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt, den Gläubigern wird eine 30-Prozent-Quote geboten.

Laut AKV hat Sora 729.000 Euro Schulden, davon entfallen laut KSV1870 rund 314.000 Euro auf Lieferanten und 95.000 Euro auf Banken. Die Aktiva betragen 205.000 Euro. Christoph Hofinger rechnet damit, dass etwa 400.000 Euro Passiva mit der Quote zu bedienen sind. Denn für die Bankschulden haften beide Gesellschafter persönlich. Die Quote, rund 120.000 Euro, soll aus dem laufenden Betrieb erwirtschaftet werden.

"Wir haben ein gesundes Kerngeschäft, wir werden diese Summe in zwei Jahren aufbringen", sagt Christoph Hofinger zur "Wiener Zeitung". "Die Chancen stehen sehr gut, dass die Entschuldung funktionieren wird." Laut Planrechnungen erwartet das Institut heuer einen Umsatz in Höhe von 800.000 Euro bis 900.000 Euro. "Mit den angepassten Personal- und Sachkosten sowie geringfügigem weiteren Einsparungspotenzial wird das Unternehmen in der Lage sein, wieder positiv zu wirtschaften", heißt es im Insolvenzantrag. "Laut dem Finanzplan für Juli, August und September ist die Sora Ogris & Hofinger GmbH in der Lage, die während des Sanierungsverfahrens fällig werdenden Masseforderungen zur Gänze zu bezahlen."

Laut Hofinger waren die Vorjahre geschäftlich erfolgreich, erst im Geschäftsjahr 2009/10 (Stichtag ist der 30. September) wurde ein negatives Ergebnis eingefahren. Der "erhebliche Umsatzrückgang" wird im Insolvenzantrag auf "zahlreiche Einzelumstände" zurückgeführt.

Als eine der Haupt-Insolvenzursachen wird "die Nichterteilung von Aufträgen und von zugesagten Förderungen durch die öffentliche Hand angeführt". Der Grund: Budget-Sparmaßnahmen.  Rund 80 Prozent der Umsätze erwirtschaftete Sora mit der öffentlichen Hand. Außerdem sollen die Buchungen der ausgerichteten Veranstaltungen unter dem Erwartungen geblieben sein; dazu kam dann auch noch "ein langfristiger krankheitsbedingter Ausfall von zentralen MitarbeiterInnen".

Die Kunden
Die Kundenliste von Sora ist umfangreich: Neben verschiedenen Bundesministerien, dem Bundeskanzleramt, dem AMS Österreich, dem Berufsförderungsinstitut zählen das Land Kärnten, das Land Burgenland, verschiedene Magistratische Abteilungen der Stadt Wien, der Stadtschulrat für Wien, das Parlament, der Städtebund, die Bundesforste, der Wiener Integrationsfonds und die Wiener Linien zu den Kunden.Aber auch zahlreiche private Kunden sind auf der Sora-Referenzliste zu finden: Das AKH Wien,
die AXA Versicherung AG, die BAWAG PSK Versicherung, die Esterházy Betriebe GmbH, Microsoft Austria, die OMV AG, der ORF , POWERSERV Austria und die Siemens TS RA&P AG.