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"Für einen Hotelbetrieb reicht es heute längst nicht mehr aus, einzig Tisch und Bett anzubieten, die Gäste verlangen nach stimmig inszenierten Urlaubserlebnissen", heißt es in der | aktuellen Destinationsstudie der ÖHV (Österreichischen | Hoteliervereinigung), die vom Wirtschaftsministerium unterstützt und in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) erstellt wurde.
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Da der Großteil der österreichischen Hotels jedoch Klein- und Mittelbetriebe sind - 80% haben weniger als 150 Betten - rät ÖHV-Präsident Sepp Schellhorn zu Kooperationen und Allianzen. So müssten nach Ansicht des ÖHV-Präsidenten etwa Hotels, Bergbahnen, Skiverleihe und Golfplätze verstärkt zusammen arbeiten - auch, um internationale Anbieter einzuholen: US-amerikanische und französische Destinationsgesellschaften wie zum Beispiel "Intrawest" und "Compagnie des Alpes" hätten im Wettbewerb um den alpenländischen Tourismus "längst" aufgenommen. "Nur gut organisierte Tourismusregionen mit Destinations- und Markencharakter werden langfristig überleben", sagte Schellhorn.
Die Chance der österreichischen Hotellerie liege in den höheren Preissegmenten, die sich jedoch nicht jeder Urlauber leisten könne. Diese Nachfragebeschränkung und die kürzere Aufenthaltsdauer der Gäste müsse man durch verstärkte Internationalisierung der Gästestruktur und mehr Ankünfte ausgleichen.
"70% der Übernachtungen im Gasteinertal entfallen auf die Märkte Österreich und die BRD. Ein Ausfall von 1% auf diesen Märkten bedeutet für die Region 9.000 Nächtigungen oder fast 1,6 Mill. Euro Umsatz weniger", führte Schellhorn als Beispiel an. Auch international bekannte österreichische Urlaubsgebiete wie der Arlberg, weisen laut der Destinationsstudie eine verhältnismäßig einseitige Gästestruktur auf. Mit 47% stellen dort deutsche Urlauber den Großteil der Gäste, gefolgt von Briten (13%) und Österreichern (12%).
Das "Zauberwort" bzw. die Lösung nach ÖHV-Vorstellungen lautet: Internationalisierung. Betuchtere Urlauber - etwa aus Asien - sollen mögliche Ausfälle ausgleichen und zu einem höheren Umsatz beitragen. Die österreichischen Tourismusdestinationen - Zusammenschlüsse von Regionen, Gemeinden oder Verbänden, die gemeinsam ihr touristisches Angebot vermarkten - haben von 1999 bis 2002 im Schnitt den Umsatz um 5,3% gesteigert. Zuwächse verzeichneten sowohl "klassische Skidestinationen" wie das Großarltal (+17,1%), das Stubaital (+11,5%) und das Paznauntal (+9,4%), als auch der Thermal- und Wellnesstourismus wie im Steirischen Thermenland (+13,7%), dem Mühlviertel (+9,7%) und der Thermenwelt Burgenland (+9,6%). Die stärksten Umsatzeinbußen mussten die Weststeiermark (-5,8%), das Oberdrautal (-3,3%) und die Region Niederösterreich Süd Alpin (-3%) hinnehmen.