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Ja natürlich, man kann sich auch damit die Zeit vertreiben, dass man die Kleider zählt, die Nadine "mit den richtig großen Augen" Beiler zum Song Contest nach Düsseldorf mitnimmt. Wie das Ö3 seit Sonntag macht. Es sind übrigens über dreißig. Das ist so ungefähr das Quantum an heimischer "Popmusik", dass dem durchschnittlichen österreichischen Medienkonsumenten offenbar zumutbar ist. Es ist sicher keine besonders gewagte Aussage, wenn man konstatiert, dass das gleichgeschaltete Formatradio des ORF an dieser Verbildung nicht ganz unschuldig ist.
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Das ist ziemlich schade. Denn die österreichische Poplandschaft liegt wirklich nicht so brach, wie man annehmen könnte, wenn man nur Nadine Beiler kennt. Dass sich eine durchaus ausdifferenzierte Szene gebildet hat, die mitunter sogar international reüssieren kann, ist ehrlicherweise nicht zuletzt dem Sender FM4 zu verdanken. Aber auch wackeren Plattenfirmen, die sich von der Unbedanktheit ihrer Position nicht abbringen lassen und Talenten eine Chance geben, bis es finanziell dann doch einfach nicht mehr geht.
Das Popfest, das der Musikjournalist Robert Rotifer nun zum zweiten Mal auf die Beine gestellt hat, werden böse Zungen sicher wieder als Intellektuellen-Exoten-Auflauf diskreditieren. Aber gerade die Exoten sind es schließlich, die den Horizont erweitern. Und in Sachen Popbildung gibt es hierzulande reichlich Potenzial.
Siehe auch:Wiener Zeitung-Interview mit Robert Rotifer, Programmkurator des Popfest Wien
+++ Wiener Zeitung-Interview mit Andreas Spechtl, Sänger der österreichischen Band 'Ja, Panik'