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Einen zentralen Stellenwert bei Religionen hat das Essen. | Wien. Interkulturelles Lernen auf ungewöhnlicher Ebene bot am Sonntag die evangelische Akademie Wien im Albert-Schweizer-Haus: Eine interaktive Informationsveranstaltung über Essen und Religion ermöglichte ein Kennenlernen von Kulturen auf der "Schiene des Alltäglichen".
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Jede Religion kennt Essensgewohnheiten, im Alltag mischen sich leicht Religion und Kultur. Typisch für Praktiken wie das Kochen ist freilich ihre Feminisierung: Auch bei dieser Veranstaltung waren alle Köche weiblich. In fünf Gruppen präsentierten sie an je einem Stand "typisches" Essen ihrer Religion: Hinduismus, Buddhismus, Islam, Christentum und Judentum waren vertreten. Die Zuhörer bekamen die Gelegenheit, das Essen zu probieren, während sie Fragen über Essensregeln, Fastenbräuchen und Tabus stellen konnten.
Manches hängt freilich mehr von der Umgebung als von der Religion ab: So essen etwa buddhistische Tibeter Fleisch, obwohl der Buddhismus eine vegetarische Lebensweise empfiehlt: "In Tibet gibt es aber nicht genug Gemüse", so die Köchin. Eine zufriedene Teilnehmerin meinte: "Es gibt viele Vorurteile über religiöse Regeln. Ich finde, man muss wissen, wie es wirklich läuft."