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Intersnack schluckt Kelly

Von Petra Medek

Wirtschaft

Heimischer Marktführer geht an größten Konkurrenten. | Marken sollen erhalten bleiben. | Wien. Der österreichische Platzhirsch in Sachen Knabbergebäck, Kelly, wird von seinem schärfsten Konkurrenten Intersnack geschluckt. Das Kölner Familienunternehmen ist europaweit der zweitgrößte Snackhersteller. Intersnack ist hierzulande unter anderem mit Marken wie Pom-Bär, Goldfischli, Funny-Frisch oder Chio vertreten. Kelly ist mit Kellys Chips und Soletti in Österreich Marktführer.


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Kelly-Geschäftsführer Wolfgang Hötschl freut sich über den Verkauf: "Für uns war klar, dass wir an ein internationales Netzwerk andocken wollen. Jetzt ist mir einfach wohler".

Der Verkauf sei erfolgt, um Kelly abzusichern, sagt Hötschl zur "Wiener Zeitung". "Wir haben uns in unserer Stand-alone-Position zwar hervorragend gehalten und expandiert, aber unser Geschäft ist das internationaler Konzerne". Die Kosten für Produktentwicklungen und Expansion seien in einem internationalen Konzernverbund wesentlich leichter zu tragen.

"Marken sind Ikonen"

Für die Kelly-Gesellschafter, die schweizerische Nordeck International Holding AG (62,4 Prozent), die Raiffeisen Ware Austria AG (25,1 Prozent) sowie die Familie Josef Wolfgang Zach (10 Prozent) und Maria Elisabeth Zach (2,5 Prozent) sei die Entscheidung für den Verkauf nicht leicht gewesen. Er habe aber argumentieren können, dass dies für das Unternehmen eine gute Entscheidung sei, so Hötschl.

Um die Marken Kelly und Soletti sorgt sich Hötschl nicht. "Unsere Marken sind Ikonen. Intersnack agiert auf allen Märkten stark mit jeweils eigenen Marken".

Sehr wahrscheinlich ist hingegen, dass der neue Eigentümer die Produktionsstätten von Kelly nutzen wird. Kelly produziert Kartoffelchips in Wien und Bosnien sowie Salzlaugengebäck in Feldbach/Steiermark. Das Logistikzentrum von Kelly in Wien könne für Intersnack zur Drehscheibe für die sämtliche Aktivitäten in der Region werden. Hötschl geht davon aus, dass er das Unternehmen weiter leiten wird. "Ich kann nicht sagen, das ist die beste Lösung für das Unternehmen und dann von Bord gehen". Die Belegschaft habe er am Mittwoch über den Verkauf informiert worden.

"Mehr als annehmbar"

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Liegt er in einem annehmbaren Bereich? "Mehr als das, sonst hätten wir gesagt, wir bleiben doch lieber allein", lacht Hötschl.