Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Am 19. Mai war der Widerhall noch eher dürftig. Da setzte Kinderbuchautor Thomas Brezina seinen ersten Beitrag auf Twitter ab. "Heute wieder einmal ,Hallo Detektive‘ in eine Kamera gesagt. Viel Spaß bei ungewöhnlichsten Tom Turbo Fall . . .", ließ er seine Fans in eher holpriger Grammatik wissen. Sechs Personen fanden das interessant. Es ist nicht ganz klar, was am vergangenen Wochenende passiert ist: Übermenschliche Intervention eines sprechenden Fahrrads? Oder doch nur diese erratische Besonderheit, die immer nur im Sommer auftaucht? Dieses "Boah, wie fad, lasst uns doch einmal ganz abwegige Sachen anschauen"-Phänomen? Egal, was es war, jedenfalls hat die österreichische Twittergemeinde einen neuen Liebling. Brezina gewann die Herzen damit, dass er die Menschen daran erinnerte, dass ein Soziales Medium auch dafür da sein kann, tatsächlich auf Antworten zu hören. Und so stellte er die Frage: "Soll ich einen Twitter-Minikrimi schreiben?" 84 Prozent klickten auf "O ja!" Sechzehn Prozent entschieden sich für die durchaus selbstironisch von ihm zur Verfügung gestellte Antwort "Spinnst du?" Seit der Umfrage versichert Brezina seiner Gefolgschaft, dass er an einem interaktiven Abenteuer der Knickerbockerbande arbeitet. Aber meistens schreibt er, dass sein Computer ihn vermisst, weil er jetzt ein iPad hat. Und er postet Selfies, die verboten gute Laune abbilden.
Alles in allem also ein kleiner Skandal. Da macht jemand gute Stimmung im mieselsüchtigen Internet und versucht auch noch, Kreativität aus dem Netzwerk herauszuholen! Tom Turbo, fassen Sie diesen Schurken!