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Interview mit Christoph Matznetter

Von Brigitte Pechar

Wirtschaft

SPÖ-Budgetsprecher antwortet im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" WKÖ-Präsident Christoph Leitl und erklärt, warum er auch nach der Kammerwahl sein Nationalratsmandat behalten will.


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Wiener Zeitung: Was sind Ihre Ziele bei der Wahl?

Matznetter: Die Hälfte der Ziele haben wir schon erreicht. Schließlich hat der Wirtschaftsbund unser schon im Vorjahr vorgetragenes Anliegen - soziale Absicherung der KMU - übernommen. Konkretes Wahlziel ist das beste Ergebnis, das wir je hatten. Ich möchte so stark werden, um Leitl bei unseren gemeinsamen Interessen für die KMU gegen die Regierung unterstützen zu können.

Wiener Zeitung: Werden Sie den derzeitigen Vizepräsidenten Alfons Haiden in der Kammer ablösen?

Matznetter: Wir werden im nächsten halben Jahr unseren Verbandstag haben und dort einen Generationswechsel vornehmen. Ich werde vermutlich dann Leitl als Vizepräsident gegenüberstehen.

Wiener Zeitung: Werden Sie Ihr Nationalratsmandat behalten und wie erklären Sie das Ihren Wählern?

Matznetter: Ja, und das ist den Wählern sehr leicht zu erklären. Es ist wichtig, im Parlament klar zu sagen, was Sache ist. Ich respektiere aber, dass sowohl Leitl als auch AK-Präsident Tumpel aus Gründen der Außenwirkung nicht im Parlament sitzen.

Wiener Zeitung: Was unterscheidet Ihr Engagement für die KMU von jenem des Wirtschaftsbundes?

Matznetter: Ich will, dass die Förderung internationaler Konzerne beendet wird und stattdessen die derzeit nicht mehr bezahlten Steuern umgelenkt werden zu den KMU. Im übrigen sehe ich drei Gefahren: Es droht die Zusammenlegung der Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft mit der maroden Bauernversicherung. Es droht ein Mietrechtsgesetz, das als Anschlag auf die Geschäftsmieter bezeichnet werden muss. Das muss verhindert werden. Dritte Riesengefahr birgt die Dienstleistungsrichtlinie. Damit könnte ein in Österreich durchgefallener Installateur eine Firma in Lettland eröffnen und so wieder hier tätig werden.

Das Gespräch führte Brigitte Pechar