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Investitionen absichern

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

"Es ist fünf Minuten vor 12." Eindringlich mahnt Herbert Schröfelbauer, Vorstand der Verbund-Wasserkraftgesellschaft Austrian Hydro Power (AHP), Sicherheit für Investitionen ein. Gefährdet wären diese einerseits, falls es zu einer restriktiven Auslegung der EU-Wasserrahmenrichtlinie käme und andererseits, wenn die Mißstände der diversen Ökostromförderungen nicht bald beseitigt werde.


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Da es im derzeit noch gültigen Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWOG) unterschiedliche Kriterien zur Förderung von Ökoenergie gibt, wollen die Energieversorger keine Investitionen tätigen. Dieser "Sauhaufen" müsse in der Novelle beseitigt werden, so der AHP-Chef vor Journalisten.

Ein wenig rühmliches Kapitel ist dabei das System der Kleinwasserkraft-Zertifikate. Der Handel funktioniert nicht. "Der Verbund würde gerne neue Kleinwasserkraftwerke errichten, doch ohne bundesweite Lösung ist das nicht gut möglich." Schröfelbauer macht sich in Sachen Kleinwasserkraft für ein Mischsystem stark: Für die kleinen Kraftwerke sollte es einen fixen Mindesteinspeisetarif geben, für die größeren Anlagen würde sich das Zertifikatensystem rentieren. Gerade kleine Wasserkraftwerke wären stärker in Bedrängnis, da deren Kosten in Relation weit höher sind. Der Verbund könnte in nächster Zeit die Schleusen von 8 Donaukraftwerke mit zusätzlichen Matrix-Turbinen "auffetten". Das brächte insgesamt 200 GWh, also ein Fünftel der Freudenau. "Doch sollten diese Einbauten nicht als Kleinwasserkraft-Anlagen akzeptiert werden, gibt es Probleme mit den Kosten." Ein äußerst wirtschaftliches Projekt wäre der Umbau der Nußdorfer Schleuse. Probleme ortet er mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Bei strikter Auslegung müssten ganze Anlagen demonitert werden. Sicher werde es eine Reduktion der Stromerzeugung geben.