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Investitionschancen in Slowenien

Von Andrea Pobst, Laibach

Europaarchiv

Umwelt, Infrastruktur, aber auch der Lebensmittelsektor werden österreichischen Firmen nach dem EU-Beitritt Sloweniens am ersten Mai besonders gute Geschäftsmöglichkeiten bieten. "Denn die Mehrheit ihrer EU-Förderungen werden die Slowenen in die Bereiche Umwelt und Infrastruktur fließen lassen", so der österreichische Handelsrat in Ljubljana (Laibach), | Georg Krauchenberg, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".


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Die Erfüllung europäischer Umweltstandards, der Bau von Kläranlagen sowie der Ausbau des Auto- und Eisenbahnnetzes sind nur einige Projekte, die für österreichische Unternehmen neue Chancen eröffnen. Außerdem lassen die ersten fälligen Bausparverträge in Slowenien auch auf einen Bauboom am privaten Sektor schließen.

Der Wegfall bürokratischer Formalitäten und Zertifizierungen nach dem EU-Beitritt ermöglicht aber vor allem auch der Handels- und Zulieferindustrie die wichtigen "Just-in-Time-Lieferungen". Der österreichische Botschafter in Slowenien, Ferdinand Mayrhofer-Grünbühel, sieht durch den EU-Beitritt Sloweniens auch weiterhin gute Perspektiven für österreichische Unternehmen in der Lebensmittelbranche. Denn die Preise für Lebensmittel in Slowenien sind vergleichsweise hoch, gute Qualität wird besonders nachgefragt und so ist Österreich schon jetzt der größte Nettoimporteur in diesem Bereich.

Gute Prognosen für 2004

Österreich ist in Slowenien mit 1,2 Mill. US-Dollar FDI (Foreign Direct Investment) im Jahr 2003 - das sind nahezu 30% des gesamten FDI in Slowenien - der größte ausländische Investor. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) in Slowenien liegt derzeit bei knapp 75% des EU-Durchschnitts. Im EU-Vergleich liegt Slowenien damit schon jetzt vor Griechenland und Portugal und auch für das Jahr 2004 wird ein gutes wirtschaftliches Umfeld prognostiziert: Das BIP soll um 3,6% deutlich über dem EU-Durchschnitt wachsen, es wird eine moderate Inflationsrate von 3,6% erwartet und die Arbeitslosenquote wird mit 6,7% im europäischen Vergleich eher niedrig sein (siehe Artikel oben).

Hohe Investitionen in Forschung und Bildung sollen helfen, Sloweniens Wirtschaft weiter voranzutreiben. Die Internettechnologie ist weit verbreitet, Fremdsprachenkenntnisse auf hohem Niveau gehören für die meisten Slowenen zum Standard. Nach der Umsetzung der EU-Richtlinien - die laut Mayrhofer-Grünbühel gut voranschreitet - hofft er daher, dass sich die slowenisch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen weiter vertiefen werden.