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Mit Schulbeginn scheinen schön langsam auch die Investoren auf den österreichischen Aktienmarkt zurückzukehren. Für das größer werdende Interesse hauptverantwortlich zeichnen neben zum Teil sehr guten Halbjahresergebnissen auch Übernahmespekulationen bei einer Reihe von Unternehmen.
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Ein sehr lebhafter Handel war in der abgelaufenen Woche bei der Bank Austria zu registrieren, wo Spekulationen um eine Übernahmeschlacht für Bewegung sorgten. Im übrigen hat sich die Stimmung an der Wiener Börse in der letzten Woche entscheidend verbessert, scheinen die Anleger nur noch auf den zündenden Funken zu warten. Die Voraussetzungen für einen heißen Herbst sind jedenfalls bestens.
Immerhin beschert uns ja das letzte Quartal 2000 die bislang lebhafteste Emissionstätigkeit in der Geschichte der Wiener Börse. Im Sog der zahlreichen Börsengänge sollte der gesamte österreichische Aktienmarkt einen Ruck nach oben machen. In der ersten Septemberwoche ist der ATX um ein knappes Prozent auf 1.184,65 gestiegen. Dabei ist der Fließhandelsindex Freitag Mittag bis auf 1.194,25 gestiegen, ehe aufgrund von Gewinnmitnahmen rund zehn Punkte wieder verloren gingen. Der DJ Euro Stoxx hat sich in der abgelaufenen Woche um 1,2% ermäßigt und der DAX mußte ein Minus von 1,1% hinnehmen. Der ViDX als Indikator für die in Wien gelisteten Wachstumswerte erhöhte sich in der ersten Septemberwoche um 1,2%. Der NEMAX ist im selben Zeitraum um 1,3% gestiegen, während der Easdaq All Share im Gegensatz dazu um 1,2% sank.
Im Topsegment setzten CyberTron zu einer sehenswerten Aufholjagd an, durch den schwachen Wochenschluß ging freilich ein guter Teil der Kursgewinne wieder verloren. Einer lebhaften Nachfrage erfreuten sich auch Bank Austria. Viel Phantasie hat auch die Austria Tabak, die im Hinblick auf die anstehende Privatisierung als Übernahmekandidat gilt. Ebenfalls fester zeigten sich von den ATX-Werten Böhler-Uddeholm, BWT, Mayr-Melnhof, Flughafen, OMV und VA Tech. Libro gaben dagegen aufgrund des massiven Investitionsbedarfs um über 3% nach. EVN büßten sogar mehr als 4% ein. Bei den Verlierern auch Semperit und Wolford.
Im Specialist-Market setzten Bau Holding ihre Talfahrt mit einem Minus von fast 4% fort. Deutlich nach unten korrigierten auch AvW Invest Stamm, bauMax, AHT und Agrana. Palfinger waren nach dem Höhenflug der letzten Wochen aufgrund von Gewinnrealisationen ebenfalls rückläufig. Ein sehenswertes Comeback legten dagegen Jenbacher mit einer Befestigung von fast 8% hin. Lenzing profitierten von ausgezeichneten Halbjahresergebnissen und dem bevorstehenden Eigentümerwechsel.
Im C-Segment verbuchten die Vorzugsaktien der Vogel & Noot mit einem Plus von fast 14% den stärksten Anstieg. Zu den Gewinnern zählte auch die NÖM, die gute Halbjahresergebnisse bekanntgab und um 6,6% zulegte. Ebenfalls sehr stark zeigten sich Grass, Maculan Holding sowie die BF-Börsengenußscheine 1. Stadlauer sackten dagegen um 25% ab, die Stammaktien der Lauda Air fielen um über 19%, die Vorzüge von igm um 16,5%.
Am Neuen Markt fielen von den Austro-Aktien Fabasoft (plus 16%) sowie Beko (+11%) positiv auf.
Hans Almer ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".