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Peking verurteilt Proteste. | Peking. Nach den Protesten in London und Paris hat ein hochrangiger IOC-Vertreter die Tradition des internationalen olympischen Fackellaufs infrage gestellt. Zwar sollte die 137.000-Kilometer lange Reise nach Peking wie geplant fortgesetzt werden, sagte IOC-Pressechef Kevan Gosper am Dienstag. Das IOC solle jedoch erwägen, die Flamme künftig aus dem griechischen Olympia direkt in das jeweilige Gastgeberland zu schicken.
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"Wir sind extrem verzweifelt", sagte Gosper, Vizepräsident der Kommission, die sie Olympischen Sommerspiele heuer in Peking organisiert. Die Flamme sei von jenen angepöbelt worden, die ihren Widerstand gegen China äußern wollten. Sie drückten bloß ihren Hass aus - egal welches Tagesthema es sei, und "der Hass gegen das Gastland fällt auf unsere Flamme".
Tibet-Aktivisten hatten am Montag in Paris trotz eines Aufgebotes von 3.000 Polizisten den Abbruch des Fackellaufs erzwungen. Die Olympische Flamme wurde mehrere Male von der Polizei gelöscht. Zuvor war es schon in London zu Zwischenfällen gekommen, und in San Francisco, wo die Flamme am Mittwoch ankommen soll, hat es ebenso bereits Protestaktionen gegeben.
Peking verurteilt Proteste
Die chinesische Regierung hat die Proteste während des olympischen Fackellaufs als Missachtung des olympischen Geistes verurteilt. Das Organisationskomitee der Olympischen Sommerspiele heuer in Peking betonte, "keine Kraft" könne das Olympische Feuer trotz der Zwischenfälle in Paris und London aufhalten. Das Außenministerium in Peking pochte am Dienstag allerdings darauf, dass die Flamme während der Demonstrationen in Paris nicht gelöscht worden sei. Entsprechende Medienberichte seien falsch, erklärte Ministeriumssprecherin Jiang Yu. Es seien lediglich die Umstände des Laufs vorübergehend geändert worden. Der Sprecher des Olympia-Organisationskomitees, Sun Weide, sagte vor Journalisten: "Das Olympische Feuer wird seinen Weg mit der Unterstützung der Bevölkerung in der ganzen Welt fortsetzen. Keine Kraft kann den Weg der Olympischen Flamme der Spiele in Peking stoppen."