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IRA: Nordirland taumelt neue Regierungskrise

Von WZ-Korrespondent Peter Nonnenmacher

Politik

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Belfast. Donnerstagabend ist Nordirland in eine neue Krise geschlittert, nachdem die Partei der Demokratischen Unionisten (DUP) aus Protest über angebliche IRA-Aktivitäten beschloss, ihre Mitwirkung in der Nordirland-Regierung vorübergehend einzustellen. Die DUP ist stärkste Partei im Parlament von Nordirland und stellte mit ihrem Vorsitzenden Peter Robinson den Regierungschef. Robinson will jetzt aber, wie fast alle seiner Minister, die Regierungsarbeit fürs erste boykottieren. Nur eine DUP-Ministerin bleibt im Amt, um die Geschäfte nominell weiter zu führen.

Mit der Aktion hofft Robinsons Partei striktere Konditionen für die Regierungs-Beteiligung Sinn Feins, der irischen Republikaner, zu erzwingen. Sinn Fein soll dafür sorgen, dass die IRA sich endgültig als Kampfformation auflöst und keine Waffen mehr behält.

Grund für diese Forderung sind interne Blutfehden im republikanischen Lager, in deren Verlauf im August bei einem Racheakt ein Republikaner von drei ehemaligen IRA-Leuten getötet worden sein soll. Nach Ansicht der DUP weist die Tat darauf hin, dass es die IRA noch immer gibt und sie weiter Terror-Akte verübt. Die Sinn-Fein-Spitze beteuert allerdings: die IRA ist Vergangenheit.