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Bei vier Bombenanschlägen im Norden des Irak sind am Dienstag mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. In Ramadi kam es außerdem zu Gefechten, die ebenfalls Todesopfer forderten.
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Die Sprengsätze explodierten am Vormittag binnen sieben Minuten in den Städten Hawija (Howeija), Bagara und Dibis. Am Morgen explodierte auch in Bagdad eine Autobombe,
In Hawija, rund 240 Kilometer nördlich von Bagdad, explodierte eine Bombe an einer Straße. Anschließend verübten drei Selbstmordattentäter Anschläge auf Kontrollpunkte der irakischen Streitkräfte in Bagara, Dibis und nahe Hawija. Polizeisprecher Ahmed Hamud sagte, die drei Autobombenanschläge seien koordiniert gewesen. Unter den Toten in Bagara waren nach Angaben der Streitkräfte mindestens drei Soldaten, in Hawija starben drei Zivilpersonen. Mindestens zehn Menschen wurden dort verletzt.
In Bagdad raste ein Selbstmordattentäter mit seinem Fahrzeug in eine Polizei-Patrouille. Die Polizei sprach von mehreren Opfern und lieferte vorerst keine weitreren Details.
Im südirakischen Basra wurde offenbar erneut ein Geistlicher umgebracht. Der Sunnite Salam Abdul-Karim sei am Sonntag von Männern in Polizei-Uniform aus seinem Haus abgeführt worden, sagten Familienangehörige. Am nächsten Tag habe man seine Leiche gefunden. In der vergangenen Woche war in der Stadt der Imam einer schiitischen Moschee getötet worden. Irakische Politiker haben davor gewarnt, dass Rebellen einen Bürgerkrieg zwischen den verschiedenen Religions- und Volksgruppen im Land anstiften wollen.
In Ramadi starben nach Angaben eines Krankenhausarztes am Morgen zwei irakische Zivilisten. Sie seien bei einem Gefecht zwischen Aufständischen und US-Soldaten ins Kreuzfeuer geraten.
Im nahe gelegenen Falluja nahmen US-Soldaten laut Augenzeugen ein Mitglied des sunnitischen Rats der Religionsgelehrten in dessen Haus fest. Der Imam Abdel Satar al-Jumaili war erst vor einigen Wochen vorübergehend festgenommen worden. Die US-Armee verdächtigt mehrere sunnitische Religionsgelehrte der Zusammenarbeit mit den Aufständischen.
Unterdessen erlag ein US-Marineinfanterist seinen Verletzungen, die er sich bei einem Bombenanschlag bei Falluja zugezogen hatte, wie die US-Streitkräfte am Dienstag mitteilten.