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Iran: Atomanlage geht in Betrieb

Von WZ Online

Politik

Der Iran hat die vollständige Wiederinbetriebnahme seiner Atomanlage bei Isfahan angekündigt. Die noch verbleibenden Siegel der IAEO würden im Laufe des Tages entfernt, sagte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Gholam Reza Aghasadeh, am Mittwoch im Staatsfernsehen. Die Arbeiten würden dann "wieder aufgenommen".


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Der Iran hatte am Montag Teile der Anlage von Isfahan wieder in Betrieb genommen. Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) will am Mittwoch in Wien seine Beratungen über das iranische Atomprogramm wieder aufnehmen. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europäischen Parlament, Elmar Brok (CDU), hat sich für direkte Verhandlungen mit Russland und China auusgesprochen: "Die Außenminister sollten sich in den nächsten Tagen ins Flugzeug nach Moskau und Peking setzen. Wenn Russen und Chinesen nicht mitmachen, kann man die Drohkulisse des UN-Sicherheitsrates gleich ganz vergessen", sagte Brok gegenüber der "Berliner Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe).

Sanktionen des Sicherheitsrates, um den Iran unter Druck zu setzen und von der Wiederaufnahme seines Atomprogrammes abzuhalten, seien wenig hilfreich, wenn Teheran weiterhin Erdöl ausführen dürfe. Die Chinesen müssten erst einmal davon überzeugt werden, auf diese Energiequelle zu verzichten.

Der Europa-Parlamentarier forderte die EU zugleich auf, die Verhandlungen mit dem Iran nicht abreißen zu lassen. Der Iran wolle Atomstaat werden, und die Haltung der Regierung in Teheran sei "nicht glaubwürdig". Dennoch gebe es zu Verhandlungen "keine Alternative".

Mit gezielten Luftangriffen, wie sie Israel in den 80er Jahren gegen irakische Anlagen führte, ließen sich die teilweise unterirdisch versteckten Atomanlagen im Iran nicht ausschalten. Ein Einmarsch in das Land komme wegen der Erfahrungen im Irak und der geographischen Strukturen des Iran nicht in Frage.