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In der Islamischen Republik Iran wird das geistliche Oberhaupt schlicht als "Führer" bezeichnet. Dies entspricht auch seiner tatsächlichen Macht, denn er steht in der Rangordnung über dem gewählten Präsidenten. Seit dem Tod von Ayatollah Khomeini im Jahr 1989 hat das Amt Ayatollah Ali Khamenei inne, der zuvor seit 1981 Präsident gewesen war. Anders als der Präsident wird der Führer von der so genannten Expertenversammlung auf Lebenszeit ernannt. Zu Khomeinis Zeiten hatte es auch die theoretische Möglichkeit gegeben, den Führer vom Volk wählen zu lassen. Mit einer Verfassungsänderung nach Khomeneis Tod wurde dies abgeschafft, änderte aber nichts am Status des Führers. Weiterhin hat er in allen Staatsfragen das letzte Wort, ist ebenso Oberbefehlshaber des Heeres wie Herr über das Rechtswesen. Er kann sogar die Regierungsbildung, die dem Präsidenten obliegt, beeinflussen.