Nur noch bedingungslose Verhandlungen mit der EU. | Teheran. Nachdem Paris am vergangenen Freitag mit der Einschaltung des UN-Sicherheitsrates gedroht hat, falls der Iran bis zum 19. September seine Anlagen nicht abstellt, reagiert auch Teheran mit ungewöhnlich harten Tönen und schließt einen erneuten Stopp der Atomanlage in Isfahan aus. "Ein Stopp der Arbeiten dort "steht nicht auf unserer Agenda und kommt für uns nicht in Frage", sagte Neo-Außenminister Manuchehr Mottaki am Sonntag vor der Presse.
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Überhaupt sei der Iran bereit, weitere Gespräche mit der EU nur ohne Vorbedingungen zu führen. Auf die Ankündigung der EU-3 (Deutschland, Frankreich und Großbritannien) reagierte auch das iranische Parlament am Wochenende sehr erbost. Sollte der Iran wegen des Konflikts vor den UN-Sicherheitsrat zitiert werden, so werde es seine Nuklearanlagen künftig nicht mehr für unangemeldete Kontrollen öffnen und somit das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag aussetzen.
Unterdessen drängte US-Außenministerin Condoleezza Rice am Wochenende die Sicherheitsratsmitglieder mit Vetorecht (vor allem Russland und China), Druck auf den Iran auszuüben. Den möglichen Gang vor den UN-Sicherheitsrat nach der Wiederaufnahme der Uranumwandlung in Isfahan bezeichnete sie als eine "angemessene Option". Für Aufsehen sorgte auch Rices Vorgänger Colin Powell, der im Gegensatz zur Bush-Administration keine militärische Option in der Iran-Politik sieht.