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Iran hält nun auch die Russen hin

Von WZ-Korrespondent Arian Faal

Politik

Gespräche mit Moskau verschoben. | Arbeiten zur Uran-Anreicherung gestartet. | Teheran. Der Iran hat Montag in Natans damit begonnen, die Zentrifugen zur Urananreicherung mit Gas zu füllen. Gleichzeitig verschob die Regierung in Teheran die für kommenden Donnerstag geplanten Atomverhandlungen mit Russland. "Die Gespräche mit Russland sind nicht abgesagt, aber über den Termin sollte diskutiert werden", erklärte ein Regierungssprecher am Montag in Teheran. Russland hatte vorgeschlagen, die Urananreicherung zu übernehmen, um sicherzustellen, dass der Iran kein atomwaffentaugliches Uran herstellt. Der Sprecher bekräftigte indes die Haltung der iranischen Führung, dass der Vorschlag aus Moskau nur als Zusatz zu den Uranarbeiten im eigenen Land akzeptabel sei. Dieser von europäischen Diplomaten boshaft als "weiteres Zeitschinden der Mullahs" bewerteten Ankündigung waren am Wochenende neuerliche Drohungen und Provokationen des Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nejad vorangegangen. Anlässlich des 27. Jahrestages der islamischen Revolution ließ sich Irans Präsident vor zehntausenden Anhängern auf dem Teheraner "Azadi-Platz" feiern. Er erneuerte seine Verbalattacken gegen Israel und die USA bezeichnete den Holocaust wieder als "Märchen".


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Zum Atomstreit meinte er, sein Land habe sich bisher an die Regeln des Atomwaffensperrvertrags gehalten. Mit Blick auf die Forderungen des Westens nach einer Einschränkung des iranischen Atomprogramms warnte er jedoch: "Wenn wir sehen, dass ihr die Rechte des iranischen Volkes durch Ausnutzung dieser Regeln verletzen wollt, solltet ihr wissen, dass das iranische Volk seine Politik ändern wird."