Teheran. Der Iran hat erstmals seit einem Jahr wieder eine Mittelstreckenrakete getestet, die mit ihrer Reichweite von geschätzten 2000 Kilometern wohl auch Israel treffen könnte.
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Die Boden-Boden-Rakete vom Typ "Schahab 3" sei am Sonntag während eines Manövers der Revolutionswächter zum Einsatz gekommen, meldete das iranische Staatsfernsehen am Montag. Nach Angaben von Rüstungsexperten könnte die Rakete auch US-Militärstützpunkte im Golf treffen.
Die Regierung in Teheran hatte am Sonntag ihre Politik der Provokation mit einem Manöver fortgesetzt, bei dem zunächst Kurzstreckenraketen abgefeuert wurden. Iranische Medien hatten Tests mit Raketen der Typen "Schahab 1" und "Schahab 2" mit einer Reichweite von 500 Kilometern angekündigt.
Die Tests dürften die Spannungen mit dem Westen weiter erhöhen, nachdem die Regierung in Teheran in der vergangenen Woche den Bau einer zweiten Urananreicherungsanlage eingeräumt hatte. Nach Angaben von westlichen Diplomaten kam der Iran damit einer Enthüllung durch ausländische Geheimdienste zuvor, die bereits auf die geheime Anlage aufmerksam geworden waren. Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Kernenergieprogramms heimlich an einer Atombombe zu arbeiten, bestreitet dies aber selbst.