Chefunterhändler Bagheri und US-Sondergesandter Rob Malley auf dem Weg nach Wien.
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Der Iran und die USA haben eine Wiederaufnahme ihrer indirekten Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens angekündigt. Irans Chef-Unterhändler Ali Bagheri Kani und der US-Sondergesandte Rob Malley gaben am Mittwoch übereinstimmend auf Twitter bekannt, nach Wien aufzubrechen. Beide erklärten dabei, die jeweils andere Seite sei am Zug, die Blockade zu lösen. Aus iranischen Regierungskreisen verlautete, die Gespräche sollten am Donnerstag beginnen.
Hinweise auf einen bevorstehenden Durchbruch lagen nicht vor. Die jüngste Runde unter Vermittlung der EU fand im Juni statt und ging ohne Einigung zu Ende.
Der Experte Henry Rome von der Eurasia Group bezifferte die Chancen auf eine Einigung in diesem Jahr auf 35 Prozent. Dabei wolle keine Seite für ein Scheitern verantwortlich gemacht werden können, schrieb er in einer Analyse. "Sowohl die USA als auch der Iran haben ein starkes Interesse daran, die Aussicht auf eine Einigung am Leben zu erhalten, obwohl beide Regierungen sich mit einem Scheitern abgefunden zu haben scheinen."
Verstöße gegen Zusagen
Der Westen bemüht sich seit längerem, das internationale Atomabkommen von 2015 zu retten. Es steht auf der Kippe, seit 2018 der damalige US-Präsident Donald Trump es einseitig aufkündigte und neue Sanktionen gegen den Iran verhängte. Der Iran begann daraufhin damit, nach und nach gegen seine Zusagen zu verstoßen.
Nach elf Monaten Verhandlungen zwischen iranischen und US-Vertretern unter Präsident Joe Biden schien im März eine Wiederbelebung zunächst greifbar. Mit dem Abkommen soll verhindert werden, dass der Iran an Atomwaffen gelangt. Die Regierung in Teheran bestreitet ein solches Ziel und betont stets, Nukleartechnologie nur für friedliche Zwecke zu nutzen. (reu)