Wirtschafts-Offert an Nordkorea. | Gewünscht: Militärische Kooperation. | Teheran/Wien. Wie der "Spiegel" unter Berufung auf Geheimdienstquellen am Wochenende berichtete, will Teheran, dass Nordkorea weiter aktiv an der Entwicklung von atomar verwendbaren Raketen mitarbeitet. Im Gegenzug dafür habe ein iranischer Gesandter dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il kürzlich umfassende Erdöl- und Erdgaslieferungen versprochen, die Nordkorea über den Winter helfen sollen.
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Die iranische Führung verspricht sich mit diesem "unmoralischen Angebot" vor allem einen strategischen Nutzen. Einerseits hätte der islamische Gottesstaat technische Vorteile, da die iranische Mittelstreckenrakete "Schahab-3" auf einer nordkoreanischen Entwicklung beruht, zum anderen hegt die Regierung die Hoffnung, dass Nordkorea mehr Zeit hätte, eine Einigung im Atomkonflikt mit der IAEO zu überdenken. Der Iran fürchtet, dass er bei einem Konsens zwischen Nordkorea und dem Westen noch mehr ins Abseits manövriert werden könnte.
Assefi erwartet "faire" Verhandlungen
Unterdessen forderte der sichtlich zufriedene iranische Außenamtssprecher Hamid Reza Assefi bei einer Pressekonferenz zum Atomstreit am Sonntag "faire Verhandlungen" seitens der EU-3. Diese dürften von keiner "Politik des Zwanges" gegenüber dem Iran gekennzeichnet sein. Debatten über die Rolle Russlands seien reine "Medienspekulation", da noch kein konkretes Angebot vorliege.