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Ironisch abgefederte Melancholie

Von Hermann Schlösser

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Konzertübertragungen gehören seit eh und je zu den fixen Bestandteilen des Radioprogramms - aber es gibt keinen Grund, dieses "Format" reformieren zu wollen. Es ist ja schön, wenn einem ein Konzert in die Wohnung geliefert wird. Am Donnerstagabend wurde zum Beispiel auf Ö1 ein wunderbarer Liederabend übertragen, der heuer bei der Schubertiade Schwarzenberg aufgezeichnet worden ist: Der Bariton Gerald Finley sang - von Julius Drake begleitet - Heine-Vertonungen von Robert Schumann.


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Die Interpretation der beiden vorzüglichen Musiker machte deutlich, dass Schumann der kongeniale Komponist für Heinrich Heines elegante, ironisch abgefederte Melancholie gewesen ist. Das war nicht nur dem Zyklus "Dichterliebe", Schumanns Meisterwerk, anzumerken, sondern auch den unbekannteren Liedern, die in der ersten Hälfte des Konzerts zu hören waren. Kurz, am Donnerstag konnte man radiohörend einen äußerst animierenden Abend verbringen.