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Irrgarten Bilderwelt

Von Anton Silhan

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Verschiedene Disziplinen konkurrieren zurzeit eifrig um die "Bildkompetenz" in einer Alltagswelt voller Fotos, Filme, Zeichnungen und Piktogramme. Eine "Allgemeine Wissenschaft vom Bild", wie es sie zum Beispiel von der Sprache gibt, existiert nicht. Das "Salzburger Nachtstudio" auf Ö1 befasste sich gestern mit dem Thema und stellte die Frage: Was ist ein Bild und wer sind die Experten dafür?

Die Frage war gar nicht leicht zu klären. Einerseits versucht die Kunstgeschichte, sich als Bildwissenschaft zu positionieren und bezieht sich etwa auf Kunsthistoriker wie Aby Warburg. Er war einer der ersten, der die Kunstgeschichte um andere Disziplinen wie Religionswissenschaft, Anthropologie oder Ethnologie erweitern wollte. Für Hans Belting ist der Bildbegriff wiederum anthropologisch. Wir verstehen die Welt in Bildern, sagte er. Ein Bild sei das Resultat persönlicher oder auch kollektiver Symbolisierung.

Unter Beltings Leitung widmet das IFK, das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien, seinen neuen Forschungsschwerpunkt dem Phänomen des Blicks. Hier will man sich u. a. mit dem Blick in Medien, dem inszenierten Blick oder auch mit dem getäuschten bzw. täuschenden Blick befassen. Das Projekt "Das technische Bild" untersucht die Frage, wie Wissenschaftler Bilder nutzen.

Schließlich befasste sich Sendungsgestalterin Ulrike Schmitzer mit einer immer drängender werdenden Frage, und zwar wie die Bilder zusehends archiviert werden sollen.