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Der ständige Raketenbeschuss Israels durch palästinensische Banden, der die gegenwärtige Offensive Israels provoziert hat, ist keine Reaktion auf die Teilblockade des Gaza-Streifens seit Anfang dieses Jahres. Er ist Ausdruck des permanenten Krieges gegen Israel, dem sich die Hamas verschrieben hat. Er begann bereits 2000. Seit dem Abzug der israelischen Armee aus dem Gaza-Streifen 2005 ist er sprunghaft angestiegen. Seit 2008 schlugen mehr als 1000 Kassam-Raketen und 1200 Mörsergranaten auf israelischem Territorium ein.
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Dass diesem Beschuss bisher nur wenige Israelis zum Opfer gefallen sind, hat nichts mit den Intentionen jener Djihadisten zu tun, die diese Raketen mit dem Ziel abfeuern, die Zivilbevölkerung Israels zu treffen, während sie die eigene Bevölkerung als lebende Schutzschilde missbrauchen. Fieberhaft arbeiten die Terrorbanden daran, die Reichweite ihrer Waffen deutlich zu erhöhen - mit tatkräftiger Unterstützung aus dem Iran.
Würde Israel nun keine konsequenten Schritte gegen die Hamas setzen, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die palästinensischen Moslembrüder über ein ähnliches Waffenarsenal verfügen würden wie der iranische Verbündete im Norden Israels: die Hisbollah.
Zur Beurteilung der Situation gilt es, sich in Erinnerung zu rufen, dass die Hamas keinen Kompromiss oder Ausgleich mit Israel anstrebt. Sie kämpft nicht für einen Staat an der Seite, sondern an der Stelle Israels. Wenn ihre Führer von "Frieden" sprechen, so meinen sie einen Frieden, der auf den Trümmern des israelischen Staates und den Leichen seiner jüdischen Bewohner gedeihen soll.
Die Hamas propagiert ganz offenen Antisemitismus, etwa in ihrer Charta, dem bis heute gültigen Programm der palästinensischen Moslembrüder. Und sie terrorisiert all jene Palästinenser, die sich ein friedliches Zusammenleben mit den Israelis wünschen oder sich nicht dem Tugendterror der Islamisten unterordnen wollen.
Das Vorgehen Israels ist eine traurige Notwendigkeit. Dennoch wird es von großen Teilen der Weltöffentlichkeit als unnötige Eskalation verurteilt. Die israelische Regierung kann sich von solchen Reaktionen aber nicht das Handeln diktieren lassen. Zu Recht haben Außenministerin Livni und Verteidigungsminister Barak klargestellt, dass der israelische Staat das Leben seiner Bürger mit den notwendigen Mitteln schützen und die erwartbare Kritik gegebenenfalls in Kauf nehmen muss.
Beide haben wiederholt daran erinnert, dass kein politischer Souverän auf Dauer den Beschuss seines Staatsgebietes tatenlos hinnehmen kann. Dass dies Israel aber zum Vorwurf gemacht wird, liegt daran, dass dieser Souverän als eine Art Jude unter den Staaten fungiert, an dem keineswegs nur erklärte Antizionisten ihre antiwestlichen Ressentiments ausagieren.