Haider protestiert. | Israel führe keinen Krieg gegen den Libanon. Das betonte der israelische Botschafter in Österreich, Dan Ashbel, am Montag vor Journalisten in Wien. Allerdings seien zivile Opfer wie beim Angriff auf den südlibanesischen Ort Kana "im PR-Krieg ein Plus" für die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah.
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Ashbel betonte erneut die israelische Position, dass die Hisbollah zivile Einrichtungen in dem Dorf als Abschussrampen für seine auf Nordisrael abgefeuerten Raketen verwendet habe. Dazu zeigte er israelische Militäraufnahmen, auf denen nach israelischen Angaben Raketenabschüsse aus zivilen Gebäuden in Kana zu sehen waren.
Der israelische Botschafter übte heftige Kritik an der internationalen Gemeinschaft. Israel habe seit seinem Abzug aus dem Libanon im Jahr 2000 auf die Existenz von Hisbollah-Stellungen im Südlibanon hingewiesen. "Die internationale Gemeinschaft hat aber überhaupt nichts getan, um die Situation zu ändern", sagte der Diplomat. In diesem Zusammenhang übte er auch Kritik an der EU, die die Hisbollah "immer noch nicht" auf ihre Terrorliste gesetzt habe.
Heftige Kritik an den Äußerungen des Botschafters übte der Kärntner Landeshauptmann und Kärntner BZÖ-Chef Jörg Haider: "Bei über 50 ermordeten Zivilisten und Kindern lapidar von einem 'Plus im PR-Krieg' zu sprechen und keine Worte des Bedauerns zu finden, ist an Arroganz und Kaltherzigkeit nicht zu überbieten. Ein solcher Botschafter hat in Österreich nichts verloren und gehört sofort ausgewiesen", so der Gründer und Spitzenvertreter der kleineren Regierungspartei in einer Presseaussendung.