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Israelische Panzer besetzen Tulkarem -Anschlag auf Siedler

Von Ines Scholz

Politik

Ramallah/Jerusalem/Wien - Die israelische Armee hat am Donnerstag die autonome Stadt Tulkarem im nördlichen Westjordanland sowie ein nahe gelegenes palästinensisches Flüchtlingslager vollständig besetzt. Zehn israelische Siedler wurden in der Westbank durch eine Bombe verletzt. Der Vizedirektor für Presse und Information im israelischen Außenministerium, Gideon Meir, sieht die Ursache des palästinensischen Terrors "genetisch bedingt".


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Israelische Infanterieeinheiten sind Donnerstag vor Morgengrauen mit rund 50 Panzern und gepanzerten Truppentransportern in Tulkarem eingedrungen. Gleichzeitig marschierten Truppen in das benachbarte Flüchtlingslager Nur el Shams und erschossen drei Palästinenser. Unterstützt wurden die Aktionen aus der Luft von mehreren Kampfhubschraubern. Die Bevölkerung leistete zunächst keinen Widerstand, hieß es.

UN-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte die Gewalt ungewöhnlich scharf. Er sei "entsetzt" über die tägliche "Gemetzel" beider Seiten.

Beim Beschuss des Hauptquartiers der palästinensischen Polizei in Gaza-Stadt durch einen israelischen F-16-Kampfbomber sind Donnerstag früh zehn palästinensische Zivilisten verletzt worden. In der Nacht hatte Israels Marine Gebäude der palästinensischen Sicherheitskräfte in Gaza-Stadt beschossen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mindestens sieben Polizisten schwer verletzt. Bei einem israelischen Panzerangriff auf eine palästinensische Wachstation in der Nähe der jüdischen Siedlung Nezarim waren zuvor zwei Palästinenser getötet worden.

Am Nachmittag sprengte sich in der jüdischen Siedlung Ariel im besetzten Westjordanland ein palästinensischer Attentäter in einem Supermarkt in die Luft. Zu der Tat, bei der zehn Israelis verletzt wurden, einer von ihnen schwer, bekannte sich in einem Telefonanruf bei der Nachrichtenagentur AP die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP). Kurz zuvor war in Jerusalem ein Palästinenser überwältigt worden, der versucht hatte, mit einer Bombe ein Kaffeehaus zu betreten.

Für Gideon Meir, stv. Leiter der Informationsabteilung im von Shimon Peres geleiteten Außenamt, ist die Terrorbereitschaft der Palästinenser eine Frage der Gene. "Palästinenser ist gleich Terror ist gleich Blut, das ist genetisch", erklärte er am Donnerstag einer - äußerst erstaunten - Journalistenrunde in Wien. Dies gelte im Übrigen für Araber insgesamt, wie er hinzufügte.