Dass man sich bei der Sendung "Die Lugners" noch über irgendetwas wundern kann, kommt auch nicht alle Tage vor. Insofern sei gestattet, sich an dieser Stelle auch mit dem seichtesten Areal, das das Unterschichtenfernsehen dieses Landes zu bieten hat, auseinanderzusetzen. Hieß es doch, dass Helmut Werner, Freund von Lugners Tochter Jaqueline, aus der Sendung aussteigen will. Die Art und Weise, wie ATV ihn darstelle, wirke sich schädlich auf seine Geschäfte aus: Seine Seriosität leide.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Das ist natürlich eine herbe Überraschung aus der Kategorie "Ah geh!". Wer sich freiwillig mit der wohl unfassbarsten Sendung des an Tiefpunkten nicht gerade armen Privatfernsehens einlässt, muss unter Umständen damit rechnen, dass er in der Öffentlichkeit nicht mehr wirklich für voll genommen wird. Auf der anderen Seite muss man natürlich fragen: Wer würde Herrn Werner sonst kennen - der laut seiner Homepage als "Künstler"-Agent werkt (sein "Topstar" ist Mausi Lugner, die er auf seiner Seite übrigens unbekleidet abbildet). Die Antwort ist: kein Mensch - und dieser Verlust wäre für das kollektive Gedächtnis Österreichs vermutlich verschmerzbar.
Interessant dabei ist, dass ATV die nun vakante Stelle "nachbesetzt" und Jaqueline Lugner somit einen neuen "Schwiegersohn" vorsetzt (offenbar nur im Fernsehen, soweit bisher bekannt). Dieser "Austausch", der nur in der medial verbreiteten Wirklichkeit vollzogen wird, jedoch wohl nicht in der Realität, wird manche verwundern. Jene nämlich, die dachten, die sind alle wirklich so wie im Fernsehen - so ohne Drehbuch und alles. Tja: Das stellt jetzt natürlich so manche Welt auf den Kopf.