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Was wird der Willi bloß dazu sagen? Die faule Biene muss in Kürze in 3D über die Blumenwiese stolpern. Tempora mutantur, fauler Willi, würde der deutsche Sender ZDF sagen. Das wird der Willi zwar nicht verstehen, weil Bienen bekanntlich nicht Latein sprechen. Es ist aber trotzdem fix: Das ZDF modernisiert derzeit seine Kinderserien-Klassiker "Biene Maja" und "Wickie und die starken Männer". Da fällt sie hin, die letzte Bastion der nostalgischen Langsamkeit. Denn, sagen wir es doch, wie es ist, der faule Willi wird sicher auch schneller fliegen müssen. Die Wii-erprobte Jugend von heute lässt sich von entschleunigter Zweidimensionalität nicht mehr beeindrucken. Nix mehr mit Pixie-Buch und so. Meint das ZDF.
Wenn sie sich da mal nicht täuschen. Letzten Meldungen ist jetzt zu entnehmen, dass die aktuellsten 3D-Blockbuster dieses Jahres wie "Fluch der Karibik" mehr Besucher in ihren regulären 2D-Versionen hatten. Kann es tatsächlich sein, dass der Hype schon wieder vorbei ist? Drängt die Rückkehr zum puristischen Seherlebnis? Ist das echte Leben 3D genug? Oder sind die Brillen einfach nervig?
Es wäre nicht das erste Mal. Schon in den 50er Jahren gab es eine 3D-Welle. Auf die ist auch Alfred Hitchcock, allerdings äußerst widerwillig, aufgesprungen: "Ein Neun-Tage-Wunder, und ich bin am neunten Tag dazugekommen", analysierte er hellsichtig. Es gibt also Hoffnung: Willi, halte durch!
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Kommentar
Von
Christina
Böck