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Ist in Linz das Geld abgeschafft?

Von Christian Mayr

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30,3 Millionen Euro sind keine Kleinigkeit. Schon gar nicht für eine finanziell klamme Stadt wie Linz - Stichwort Bawag-Swap-Debakel im Ausmaß von rund einer halben Milliarde Euro.

Jene Millionen steckte die Stahlstadt in die erst vor sieben Jahren abgeschlossene Runderneuerung des Linzer Stadions, vulgo Gugl. Wohlgemerkt für ein weiterhin halb offenes Stadion mit Laufbahn, also weit entfernt von einem echten Fußballstadion. Darob war ÖFB-Boss Leo Windtner, wiewohl ob der Enns zuhause, beim Länderspiel-Comeback 2012 gegen die Elfenbeinküste (0:3) freundlich gesagt "not amused", weil auch nur 13.800 Karten statt der zugesagten 15.500 aufgelegt werden konnten.

Wenn nun Vizemeister Lask ankündigt, noch einmal gut 50 Millionen Euro für ein 16.500 Sitzplätze fassendes reines Fußballstadion in die Hand zu nehmen, mutet das zunächst einmal wie ein Schildbürgerstreich an. Zumal auch direkt wie indirekt wieder jede Menge Millionen aus öffentlicher Hand fällig werden. Denn die in der Vorwoche verkündete Entscheidung zieht einen teuren Rattenschwanz nach sich: Für Zweitligist Blau-Weiß muss im Donaupark auch ein neues Stadion errichtet werden; und Volley- und Handballern wurde ebenso eine neue Ballsporthalle versprochen.

Nur auf die Leichtathleten hat man blöderweise vergessen, wiewohl auf der Gugl die wohl einzigen rot-weiß-roten Aushängeschilder Lukas Weißhaidinger und Ivona Dadic bisher optimale Bedingungen vorfanden. Während die Leichtathleten rebellieren und eine Petition gestartet haben, wird spät, aber doch von der Politik eine "konstruktive Lösung" zugesagt. Aber es scheint ziemlich unwahrscheinlich, dass alle ihre Wünsche erfüllt bekommen. Oder ist in Linz das Geld abgeschafft?