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Italien: Berlusconi drückt aufs Tempo

Von Rainer Mayerhofer

Europaarchiv
Roberto Calderoli. Foto: ap

Bossi: Neue Regierung wird schon heute angelobt. | Wien/Rom. Nachdem Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano am Mittwoch seine zweitägigen Konsultationen mit den Parlamentsparteien abgeschlossen hat, betraute er Silvio Berlusconi mit der Regierungsbildung. Zuvor hatte Berlusconis Koalitionspartner Umberto Bossi betont, dass die Regierung schon heute, Donnerstag, angelobt würde.


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Berlusconi drückt nicht zuletzt deshalb aufs Tempo, weil seine diversen Koalitionspartner täglich neue Wünsche äußern. Besonders die postfaschistische Alleanza Nazionale zeigte sich bis zuletzt unzufrieden. Sie will ebenso viele Minister stellen wie die Lega Nord. Berlusconi verwies aber darauf, dass die AN ohnehin nach dem Wahlsieg mit Gianni Alemanno auch den Bürgermeister von Rom stellt. Alemanno hat in der Zwischenzeit schon angekündigt, die für 7. Juni geplante Gay-Pride-Parade in Rom zu verbieten.

Trotz heftiger Proteste aus Libyen wird Berlusconi den umstrittenen Lega-Nord Politiker Roberto Calderoli zum Minister machen. Calderoli, der 2006 mit seinem T-Shirt mit den umstrittenen dänischen Mohammed-Karikaturen für heftige Auseinandersetzungen gesorgt hatte, sagte in der Zeitung "la Repubblica", er würde das heute nicht mehr tun.