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Linke entscheidet über Kandidaten für das Amt des Premierministers.
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Rom. Italiens Mitte-Links-Lager wählt am kommenden Sonntag in einer Stichwahl den Kandidaten für das Amt des Premierministers. Als Favorit gilt der Chef der Demokratischen Partei (PD), Pierluigi Bersani, der im ersten Wahlgang von 44,9 Prozent der rund 3,1 Millionen Abstimmenden gewählt wurde. Damit lag er deutlich vor dem Bürgermeister von Florenz, Matteo Renzi, der auf 35,5 Prozent kam. Bersani kann auch auf die Stimmen aus dem Lager des apulischen Regionalpräsidenten Nichi Vendola rechnen, der im ersten Wahlgang auf 15,6 Prozent gekommen war.
Nach dem ersten Wahlgang war ein Streit darüber ausgebrochen, ob am kommenden Sonntag nur jene Wähler teilnehmen dürfen, die sich für den ersten Wahlgang hatten registrieren lassen, oder ob die Stichwahl, so wie der erste Wahlgang, für alle volljährigen Italiener und EU-Bürger und Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigungen offensteht, die einen Unkostenbeitrag von zwei Euro entrichten. Letzteres hätte vor allem der 37-jährige Renzi gerne gesehen, der mit dem Anspruch angetreten ist, die alte politische Kaste - Bersani ist 61 - ersetzen zu wollen. Renzi, der dem katholischen Flügel der PD entstammt und den Silvio Berlusconi lieber als Kandidaten der Linken für das Premiersamt sähe als Bersani, hätte so vor allem in diesem Lager für zusätzliche Unterstützung werben wollen.
Schließlich einigte man sich aber darauf, dass nur jene Nichtwähler aus dem ersten Wahlgang am Sonntag mitstimmen können, die eine Begründung - Krankheit oder Abwesenheit - für ihre Nichtteilnahme beibringen können.
Rechte sagt Vorwahlen ab
Italiens Rechte scheint ihre für den 16. Dezember vorgesehenen Vorwahlen überhaupt abgeblasen zu haben. Berlusconi war diesem Procedere von Anfang an ablehnend gegenübergestanden und war auch nicht bereit, Mittel dafür zur Verfügung zu stellen. Seit Tagen mehren sich auch die Hinweise, dass er seine Partei unter dem alten Namen Forza Italia neu gründen und sich von dem aus der postfaschistischen Alleanza Nazionale hervorgegangenem Flügel trennen will.