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Italien: Radikale Linke strebt Fusion an

Von Micaela Taroni

Europaarchiv

Föderation soll "Die Linke" heißen. | Rom. (apa) Nach der Gründung der Demokratischen Partei (PD) aus der Verschmelzung der beiden stärksten Gruppierungen der Regierung von Romano Prodi, den Linksdemokraten (DS) und der Sammelbewegung "Margherita", wird auch die radikale Linke vom Fusionsfieber erfasst.


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Der Chef der Rifondazione Comunista, Franco Giordano, kündigte Pläne zur Gründung einer linksradikalen Föderation an, der sich neben den beiden kommunistischen Parteien der Prodi-Koalition (Rifondazione Comunista und Italienische Kommunisten) globalisierungskritische Bewegungen sowie die neu gegründete Partei Sinistra Democratica anschließen sollen.

Vorsitz ist offen

Die Parteienföderation soll mit dem Namen "Die Linke" aus der Taufe gehoben werden. Sie will auf die Bezeichnung "kommunistisch" sowie auf die Symbole Hammer und Sichel verzichten, heißt es laut ersten Indiskretionen. Um den künftigen Vorsitz rittern Giordano und Universitätsminister Fabio Mussi.

"Die linksorientierte Wählerschaft darf nicht meinen, dass die PD die Partei des Neuen ist, während wir veraltete Positionen vertreten. Wir müssen beweisen, dass wir geschlossen noch aktiver die Rechte der Arbeitnehmer und der Pensionisten verteidigen können", erklärte Giordano.

Ihr Einheitsbedürfnis beweisen die radikalen Linksparteien mit der für Samstag geplanten Demonstration gegen die Reform des Wohlfahrtsstaates. Der von der Rifondazione und den Italienischen Kommunisten (PDCI) organisierten Demonstration gegen Prodis Sozialpakt, der eine umstrittene Pensionsreform enthält, wollen sich auch die Grünen anschließen.

Parteienfusionen gelten in Italien als Muss, nachdem die Zahl der Parteien im Parlament ein Rekordhoch erreicht hat.