Studentenrebellion gegen Bildungsreform. | Wien/Rom. Mit symbolträchtigen Besetzungsaktionen machen Italiens Studenten gegen die Bildungsreform von Bildungsministerin Mariastella Gelmini mobil, die eine Kürzung der staatlichen Ausgaben für die Universitäten von 96 auf 70 Millionen Euro vorsieht. Das Kolosseum in Rom, der schiefe Turm von Pisa, die Antonius-Basilika in Padua und die Mole Antonelliana in Turin, Italiens höchstes Gebäude, wurden okkupiert, und die Studenten kündigten bereits an, die gewerkschaftliche Großdemonstration gegen die Regierung, die am Samstag stattfindet, zu unterstützen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Nachdem die Regierung bei einer Abstimmung über einen Abänderungsantrag zur Reform am Donnerstag unterlegen ist, wurde die endgültige Abstimmung über das umstrittene Gesetz auf kommende Woche verschoben.
Premierminister Silvio Berlusconi versöhnte sich unterdessen mit seiner Gleichstellungsministerin Mara Carfagna, die am vergangenen Wochenende ihren Rückzug aus Regierung und Partei angekündigt hatte und diese Drohung doch wieder zurückzog. Gleichzeitig verschärfte er seine Angriffe gegen die Zentrumspolitiker Gianfranco Fini und Pier Ferdinando Casini.
Die beiden wollten ihn nur loswerden, um selbst die Ämter des Präsidenten und des Premiers auszuüben, sagte Berlusconi, der erst vor wenigen Tagen dem Christdemokraten Casini einen Eintritt in seine Regierung in Aussicht gestellt hatte. Jetzt will er dessen UDC nur mehr als externe Unterstützer.