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Italienische Geisel in Kabul freigelassen

Von Judith Regner / WZ Online

Europaarchiv

Die vor 25 Tagen in Afghanistan entführte Italienerin Clementina Cantoni ist seit Donnerstag wieder frei. Die Entwicklungshelferin befindet sich zusammen mit dem italienischen Botschafter in Kabul im afghanischen Innenministerium, bestätigte die Regierung in Rom. An der Freilassung der Mailänderin, die am 16. Mai in Kabul entführt worden war, waren die italienischen Geheimdienste aktiv beteiligt.


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Hunderte von Menschen versammelten sich am Donnerstagabend vor dem Elternhaus der 32-Jährigen, nachdem das italienische Staatsfernsehen die Freilassung verkündet hatte. "Meine Tochter lässt euch grüßen", sagte ihr Vater, Fabio Cantoni. Seine Tochter sei wohlauf. Fabio Cantoni dankte der Regierung in Rom für die Bemühungen bei den Verhandlungen für ein positives Ende der Geiselnahme.

Der italienische Außenminister, Gianfranco Fini, zeigte sich über die Freilassung Cantonis erfreut. Auch Staatschef Carlo Azeglio Ciampi, der in den vergangenen Wochen wiederholt für die Freilassung der CARE-Helferin plädiert und an die Behörden in Afghanistan appelliert hatte, nahm die Nachricht mit Enthusiasmus auf. Zufrieden erklärte sich auch der italienische Regierungschef, Silvio Berlusconi. Er lobte die Bemühungen der Geheimdienste für die Freilassung der Italienerin.

Die Hintergründe der Freilassung blieben vorerst unklar.

Die Geiselnehmer, eine Bande Krimineller ohne politischen Hintergrund um Kidnapperchef Timor Shah, hatte die Freilassung mehrerer Häftlinge in Afghanistan sowie Lösegeld gefordert.